"Ein mega Outfit! Ich wär' nie auf die Idee gekommen, diesen Rock so zu stylen!"
Dieses nette Kompliment machte mir letztes Wochenende eine charmante Mitarbeiterin in einer sehr (!) stylishen Rooftop Bar in Hamburg.
Ich muss zugeben:
Ich habe selbst gehadert, ob ein Paillettenrock und ein Jeanshemd vielleicht zu viel Stilbruch sind.
Geht das zusammen? Schlussendlich fand ich: Ja, das geht zusammen und habe mich sehr wohl gefühlt.
Für Stilbrüche, die raffiniert statt chaotisch wirken folge einfach diesen Schritten:
Für diesen Abend wollte ich zwar einen modernen, schicken Look, aber nicht in einer eleganten, sondern eher einer lässigen Art und Weise. Und vor allem: Ein kleiner Tick Boho (hier verkörpert durch meinen braunen Westernboots) sorgt immer dafür, dass ich mich "wie ich" fühle.
Den Paillettenrock liebe ich, ABER: Er ist auf schwarzen Grund und schimmert satt orange. Beides Farben die mir nicht wirklich stehen und ich daher als Oberteil nicht tragen möchte. Wie also kombinieren?
Eine Hemdbluse also.
Aber welche?
Und hier kam mir der Zufall zu Hilfe. Ich habe dir ja oben verraten, dass ich an mir kein sattes orange mag,- zumindest nicht am Oberkörper. Dieses kommt aber im Rock vor und glücklicherweise auch als Absteppung an genau diesem Jeanshemd.
Mehr braucht es manchmal garnicht um einen Zusammenhalt zwischen Ober,- und Unterteil zu schaffen.
Eine gemeinsame Farbe ist super, aber manchmal reicht eben sogar die Farbe einer Naht.
Nun müssen natürlich noch Schuhe her.
Und da ein Jeanshemd diesen Marlboro-man-artigen Wild-West-Charme mitbringt: Warum nicht das Outfit abrunden mit einem paar Western Boots? -Ohnehin meine absoluten Lieblingsschuhe.
Jetzt nur noch Accessoires.
"Zufällig" (natürlich nicht zufällig, ich liebe einfach alles was an Pferde und Equestrian Style erinnert) habe ich da so eine Tasche in Form eines Sattel mit mehreren Riemen etc. Klar, dass es diese sein muss für mein glitzerndes Westernoutfit.
Die Tasche ist aber überhaupt nicht das wichtigste Accessoire in diesem Look es ist nämlich die kleine, glitzernde Tukan-Brosche die die Farben des Rocks aufgreift. Vor allem aber bringt sie Fun und Party Stimmung in das ansonsten sehr (sehr!) casual Oberteil.
❤️ Farben im Outfit wiederholen ist gut, es muss manchmal aber garnicht so offensichtlich sein. Ein kleines Detail kann ausreichen um den Look zusammenzubringen.
❤️ Manchmal ist es auch garnicht die Farbe, die ein Outfit zusammenhält, es ist der Stil. Das Thema. In meinem Fall die Western-orientierten Teile wie das Hemd und die Boots. Diese Teile passen zwar nicht farblich aber stilistisch perfekt zusammen.
❤️ Um den abendlichen Vibe des Rocks nochmal zu betonen (und weil ich bei aller Cowboyliebe nicht wollte, dass jemand denkt ich hätte mein Pony unten an der Strassenlaterne angebunden), hilft ein kleines glitzerndes Accessoire. In meinem Fall der Tukan. Es hätten aber auch tolle grosse Ohrringe oder eine auffälligere Kette sein können.
That's it.
Aber bevor du dir jetzt überlegst, wie du Zusammengehörigkeit in dein nächstes Outfit bringst überlege dir immer:
Das ist nämlich das eigentliche Geheimnis hinter einem Outfit in dem du dich grossartig fühlst. Checke jedes Kleidungsstück, ob es dir hilft diese Wirkung zu erzielen und du hast bald einen Schrank, in dem du sogar zufällig tolle neue Outfit Kombis finden wirst.
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Letzte Woche habe ich in den Style News über eine Situation geschrieben, auf die ich sehr häufig angesprochen werde:
Das Office ohne Dresscode. Ursprünglich sollte die Abschaffung von Dresscodes für mehr Freiheit und Platz für Persönlichkeit sorgen. Passiert ist vor allem Eines: Viele Menschen fühlen sich unsicherer denn je was anziehen und passen sich vorsichtshalber den Kollegen an. Authentizität? Freiheit?
Besonders interessant finde ich aber: Die vielen Menschen, die auf mich zukommen und sagen:
Ich will eigentlich garnicht sooo relaxed im Büro erscheinen. Ich wünsche mir Outfits die professionell wirken, die meine Kompetenz unterstreichen und kraftvoll wirken. Aber: Man (und ganz besonders Frau) möchte auch nicht Kollegen auf den Slips treten, die in T-Shirt oder auch mal Hausschuhen durch die Büroflure schlendern.
Auf diese Style News habe ich überwältigend viele Nachrichten und Wünsche nach mehr Tipps bekommen. Also machen wir doch einen vollen Blogpost daraus für alle, die die letzten Style News verpasst haben, und legen nochmal einige Tipps drauf.
Unser Beispiel:
Gehen wir mal davon aus, du arbeitest in einem mittelständischen Unternehmen in einer internen Funktion, also ohne Kundenkontakt. Alle kommen total relaxed in's Büro. Freizeit und Office Kleidung ist grösstenteils dieselbe. Manch einer wechselt am Schreibtisch auch gern in Birkenstocks oder Hausschuhe.
Du hingegen gefällst dir eigentlich nicht besonders gut im Hose/Jeans, Pulli, Cardigan Look, aber du willst auch nicht, dass der Birkenstock-Typ denkt du hieltest dich für etwas Besseres.
Was also tun?
Food for thought:
In Richtung Chef*in oder Richtung Birkenstock-Typ?
Wem wollen wir wirklich Zugehörigkeit signalisieren?
Ja, ich verstehe.
Es kann ein grosser mentaler Stretch sein den ich hier gerade aufzeige, -aber ein sehr positiver Stretch für deine Karriere.
Aber gut. Ich höre dich und deine Bedenken und möchte dir daher heute einige Tipps mitgeben, wie du die Brücke schlägst von einfach nur casual zu polished casual.
Soll heissen: Immer noch freundlich, relaxed und "eine von euch", aber genau einen Tick gepflegter, "angezogener", moderner.
Gerade dieser Tick: "Du siehst gut aus!"
Casual Teile (Jeans, T-Shirts, Pulli, Cardigan, Chino,..) wirken sofort deutlich wertiger und gepflegter, wenn wir hier genau so auf Passform achten wie bei eleganten Kleidungsstücken.
Ein einfaches T-Shirt, das faltenfrei sitzt und gern noch schön gebügelt ist, sieht immer schicker aus als ein labberiges Stück, das hin-und her rutscht, weil Schulter und Halsausschnitt zu weit sind. "Klebt" die Hose am Bein? Wirft sie unschöne Falten im Schritt oder zeichnet sich der Slip ab? Keine guten Voraussetzungen für einen besonders kompetenten Auftritt.
Eine universell gute Passform im Job haben Kleidungsstücke die gerade ein wenig Luft zwischen Körper und Kleidung lassen, also nicht eng anliegen, aber auch nicht schlaff herabhängen. "Elegantly loose" pflegte meine Dozentin im Mode Studium immer zu wiederholen.
Ich meine hier nicht den kantigen Herren-Jeansgürtel, den ich viel zu oft sehe.
Stöbere ein bisschen im Netz und achte auf eine schmalere Breite (max. 3cm), eine aussergewöhnliche, feinere Schliesse und auch auf eine Farbe, die mit deiner Kleidung harmoniert. Es muss nicht immer schwarz sein.
Vielen Menschen fällt das Kombinieren von Outfits schwer. Einfarbige Teile können irgendwie öde und plakativ daherkommen. Oft wird dieses missinterpretiert als "die Farben passen nicht zusammen", was aber selten das Problem ist.
Traue dich unbedingt auch im Business an dezente Muster. Du wirst über die Wirkung staunen. Ein gestreifter Pulli statt einem Uni, ein Zopfstrick statt einfach "nur" glatt, ein feiner Streifen oder Karo in der Hose und das gesamte Outfit wird sofort aufgelockert und optisch leichter daherkommen. Ausserdem kannst du jede Farbe aus dem Muster ganz leicht dazu kombinieren.
Krägen und Business sind einfach ein Dreamteam. Sogar, wenn das Shirt so relaxed rüberkommt, wie dieses. Link zur Shirtbluse *
Jeans sind in den meisten Offices Gang und Gäbe. Die schickere Schwester: Eine Jeans in off-white *
Ein Klassiker der immer gepflegt rüberkommt, -ganz besonders mit der abgesetzten Schulterpasse. Link zum Marinieshirt *
Hast du eine elegante Gürtelalternative zum schweren Jeansgürtel im Schrank? Dunkelblau lässt sich übrigens super zu schwarzen oder braunen Schuhen kombinieren. Link zum Gürtel *
Das polished T-Shirt. Kleines Detail und so viel eleganter, "angezogener", als das klassische T. Link zum drapierten Shirt *
Die viel schickere Sneakeralternative, vor allem zu Jeans: Slippe aus butterweichem Leder. Link zu Slippern *
Bei Longblusen krempelst du die Ärmel und kombinierst sie mit einer schmalen Hose zu einem easy Office Look. Link zur Longbluse * in oliv
Die grösste Wirkung all dieser Ideen hat definitiv ein Oberteil mit Kragen vs. einem ohne Kragen.
Logisch eigentlich, denn der Kragen ist etwas, dass wir seit jeher mit Status oder Adel (die Halskrause, der Spitzenkragen) oder mit dem Geschäftsleben ("white Collar") in Verbindung bringen.
Wähle also lieber ein Oberteil mit Hemdkragen, Stehkragen, Rollkragen gegenüber einem einfach flachen Ausschnitt. Der Effekt funktioniert sogar bei einem so relaxtem Kleidungsstück wie dem Jeanshemd.
Ist dir aufgefallen, dass viele Herren im Business auf den ersten Blick causal tragen, aber sehr häufig ein Polo Shirt statt eines T-Shirts wählen?
Bei der Frage "Wer ist hier der Chef?" schlägt das Polo das T-Shirt jedes mal. Hier lohnt es sich den Kragentrick von den Herren abzuschauen!
Nicht ganz so businesslike wie der Kragen, aber auch eine Aufwertung eines casual Teils: Ganze oder halbe Knopfleisten. Pullis mit halber Knopfleiste (Henley genannt, bzw. Troyer wenn Reissverschluss) sind übrigens gerade ein riesen Trend, daher findest du sie im Frühling überall. Das Beste: Troyer kommen oft mit einem grossen Kragen, den du locker über die Schultern legen kannst. Gibt dem Look sofort einen Tick "mehr", wirkt daher interessant, ist aber auch auf Grund der Reissverschlusses ein ausgesprochen sportliches Kleidungsstück. Sportlichkeit passt in manche Branchen besser als in andere. Wie sieht das bei dir aus?
Jetzt die gemeinste Message dieses Blogposts, -sorry dafür schon einmal!
Ich weiss ja... Strickstoffe sind soo bequem. T-Shirts, Pullis, Cardigans. Kein Wunder sind sie so beliebt, sie sind einfach komfortabel.
Aber lassen wir diese Worte einmal kurz wirken:
Bequem. Komfortabel. Kuschelig. Praktisch.
Wie wollen wir im Job rüberkommen? Bequem, komfortabel, kuschelig, praktisch?
Eigentlich wollen wir ja das Gegenteil von Bequemlichkeit ausstrahlen, oder?
Nämlich Professionalität, Kompetenz, Klarheit, Kraft.
All diese Werte werden über glattere Webstoffe viel besser kommuniziert als über cosy Strick. Ich sage garnicht, dass du nie wieder Pulli & Co. in's Büro anziehen sollst, aber ich halte Strick in den letzten Jahren für recht überrepräsentiert. Vor allem wenn wir von einem Pulli plus Cardigan in einem Outfit sprechen ist es schwierig so einen Look noch von der gemütlichen Freizeit Ausstrahlung zur Professionalität hinzustylen.
Denke stattdessen an sog. Blusenshirts. Also schlichte T-Shirt Schnitte die in Webstoffen gearbeitet wurden. Oft kommt das Rückenteil in Jersey für etwas Dehnbarkeit. Wirkt sofort viel schicker, aber relaxed auch den schlichten Schnitt. Oder natürlich du setzt gleich auf einen locker geschnittene, längere Hemdbluse mit Kragen, krempelst die Ärmel, dazu eine gerade Jeans und Loafer oder auch einen weissen Retro Sneaker. Perfekt: Polished casual.
Blau ist die Businessfarbe schlechthin. Das ist bekannt. Sie wirkt souverän, vertrauenserweckend, sachlich, logisch, klar, sie polarisiert nicht. Kein Wunder, ist Blau die überwiegende Farbe bei Anzügen und Unternehmenslogos. Wir denken an die Deutsche Bank, Nivea, Dell, Nestle, VW,..
Mit blau fährst du im Zweifel immer gut. Ganz im Gegensatz zu rot.
Mit rot assoziieren wir Gefahr, Feuer, Blut, Leidenschaft. Nicht unbedingt hilfreich in den meisten Business Situationen. Wir werden in rot schneller als aggressiv oder unsympathisch wahrgenommen. Natürlich kommt es auch 1, auf den individuellen Ton (Bordeaux wirkt dezenter als Karminrot) und 2. auf die Kombination an.
Outfits mit einem grossen Hell-Dunkel-Kontrast (z.B. eine helle Farbe kombiniert mit schwarz, oder eine dunkle Farbe kombiniert mit weiss) wirken immer durchsetzungsstärker, autoritärer, kraftvoller als Outfits mit einem niedrigen Kontrast. Z.B. dunkelblaue Jeans mit bordeauxfarbenen Oberteil.
Nutze dieses Effekt je nach Tagesprogramm!
Du willst im Teammeeting nahbar und freundlich wirken? Dann kombiniere ein Outfit mit geringem Farbkontrast.
Zum Thema casual im Office könnte ich ewig schreiben und Beispieloutfits erstellen. Ganz nebenbei spielt natürlich auch noch deine Position im Unternehmen und deine Branche eine Rolle. So viel zu erzählen, so wenig Zeit!
Daher habe ich casual für's Office zum Monatsthema im Style Me Happy Club erklärt und du darfst dich auf eine volle Masterclass, Outfit Rezepte und Fragestunde freuen! Du bist noch nicht dabei im Club? Dann schau' doch hier mal vorbei.
* Um euch diesen Blogbeitrag mit Beispielbildern anreichern zu dürfen, arbeite ich mit dem Modehaus breuninger.com auf Affiliate Basis zusammen. So ist es mir gestattet ihre Bilder zu benutzen. Sollte es zu einem Kauf der Produkte kommen, bekomme ich einen kleine Provision. Für dich als Kundin ändert sich dadurch nichts.
Kleidung zu finden, die dir steht und die du liebst ist der Anfang zu einer Garderobe die dich groß rausbringt. Aber eben auch nur der Anfang. Der erste Schritt.
Erst wenn wir die einzelnen Kleidungsstücke zu stimmigen Outfits kombinieren fühlen wir uns rundum wohl, strahlend und gestärkt. Was genau "stimmig" ist, ist natürlich (und zum Glück) sehr individuell, dieses muss vor allem für dich stimmen. Du sollst dich authentisch von deinem Outfit repräsentiert fühlen.
Trotzdem gibt es ein paar optische Regeln, die wir über verschiedene Typen, Stile, Geschmäcker hinweg als "stimmig" empfinden. Und eine davon wird fast immer übersehen, dabei ist es genau dieser Faktor, der uns oftmals verzweifeln lässt, weil wir einfach nicht drauf kommen, was an einem Outfit "nicht stimmt".
Wenn ich gefragt werde, wie ich ein Kleidungsstück kombinieren würde, dann wird fast immer nach harmonischen Farben und manchmal auch nach passenden Schnitten gefragt. Interessante Farbkombinationen sind super, daher habe ich vor einiger Zeit auch eine ganze Artikelreihe zu schönen Outfitfarben erstellt. Schau' mal hier: Farben kombinieren
Aber Farbe ist nicht alles. Ehrlich gesagt, "perfekte" Farbkombis sind in meinen Augen nicht einmal die erste Priorität. Kennst du diese Glaubenssätze?
Zum Glück leben wir nicht mehr in einer Welt mit solchen Regeln, von denen ohnehin niemand mehr weiß, woher sie stammen und warum sie jemals sinnvoll gewesen sein sollen. Schauen wir uns heute mal auf Insta & Co. um: Die tollsten Frauen tragen Farbkombis, die einfach Spass machen und Persönlichkeit zeigen. Ohne Regeln und falsche Zurückhaltung.
Neben den Accessoires ist Farbe das Schönste und leichteste Stilmittel um Persönlichkeit in deine Outfits zu bringen. Dieses Tool sollten wir doch viel mehr nutzen.
Wenn die Farbkombi also nicht der Übeltäter eines unrunden Outfits ist, was ist es dann?
"Irgendwas gefällt mir nicht. Was stimmt mit diesem Outfit nicht?"
Werde ich sehr oft gefragt und erhalte ein Bild von einem farblich sogar sehr abgestimmten Outfit dazu. Trotzdem ist der Look nicht rund. Oft hat das einen einzigen Grund, ich wundere mich, dass dieser nicht viel mehr besprochen wird. Aber das ändern wir ja jetzt:
Klingt ein bisschen theoretisch, ist aber ganz einfach:
Eine Kundin fragte mich neulich: "Warum tragen wir eigentlich Sneaker zum Anzug aber keine Flip Flops zum Abendkleid?" Sehr tolle Frage!
Das Konzept dahinter:
Der Grad der Formalität zwischen Flip Flops und Abendkleid ist extrem unterschiedlich. Die Strandschuhe, die (zumindest in der Gummiversion) auch tagsüber an vielen Orten ungern gesehen werden zum eleganten Abendkleid! Unterschiedlicher kann der Grade der Formalität zweier Kleidungsstücke kaum sein.
Da können die beiden farblich noch so gut zusammenpassen, wohl kaum jemand wird das Outfit als gelungen bezeichnen.
Ein anderes Beispiel:
Sneaker zum Anzug kamen vor ca. 20 Jahre in den Kreativbranchen auf. Heute ist es ruhiger um diese Kombi geworden, aber damals war es wirklich sein Skandälchen. Aber Achtung: An welchen Sneaker denkst du jetzt gerade?
An einen schlichten Retrosneaker nicht wahr? Adidas Stan Smith, Samba, Gazelle oder ähnliche Modelle z.B. von Puma oder Veja. Es kommt aber garnicht auf das Brand an, -dies' ist einfach um dir den Look des Schuhs zu beschreiben. Auf jeden Fall ein schlichtes Modell in weiss, evt. schwarz.
Der Punkt ist: Es ist kein Runningschuh à la Asics, Nike Air o.ä. Diese sind nämlich zum Rennen gemacht. Aber wer würde ernsthaft in einem ungeplosterten Retrosneaker Sport machen? Eben. Diese sehen zwar sportlicher aus als ein klassischer Schnürschuh, sind aber ebenfalls Strassenschuhe. Es sind Tagesschuhe genau wie der Businessanzug Tageskluft ist. Der Anzug ist hier das formellere Kleidungsstück, aber der Grad der Formalität zum Sneaker ist deutlich näher als im ersten Beispiel.
Wenn wir also zwei (oder mehr) Kleidungsstücke in einem Outfit kombinieren, deren Grad der Formalität sehr unterschiedlich ist, ist nicht mehr erkennbar was die Trägerin eigentlich aussagen will. Das Outfit wirkt unklar, unentschlossen, unsicher und damit leider auch die Trägerin.
Stil, eine selbstsichere Wirkung und das gewisse Etwas wird aus Klarheit gemacht. Nicht aus wischi-waschi.
Vielleicht denkst du jetzt: "Aber Stilbrüche sind doch das Satz in der Suppe!"
Stilbrüche können absolut cool sein, aber der "Grad der Formalität" ist nicht dasselbe wie ein Stilbruch. Es ist tatsächlich ein ganz anderes Konzept.
Denken wir mal an die Mutter aller Stilbrüche: Das Blümchenkleid mit der Biker-Lederjacke. Beides sehr unterschiedliche Stile (romantisches Blümchenkleid, rockige Lederjacke), aber ein ähnlicher Grad der Formalität. Beides sind hauptsächlich Freizeitstücke. Weder besonders festlich oder elegant, noch businesslike. Typische Freizeitteile. Daher funktioniert dieser Stilbruch so gut.
Blazer sind gleichzeitig ein Modeliebling, aber auch ein Kombi-Sorgenkind.
Wir lieben Blazer dafür, dass sie jedem Outfit mehr Chic und Power verpassen. Dafür, dass sie als ergänzendes Teil über einer einfachen Hose und Shirt Kombi sofort für mehr Raffinesse sorgen. Für (fast jedes) Outfit gibt's den perfekten Blazer.
Aber warum bekomme ich dann so oft Bilder mit Blazeroutfits die irgendwie nicht rund sind?
Wir neigen dazu, beim Stichwort Blazer an den glatt gewebten, schlichten Business Klassiker zu denken, den wir alle in dunkelblau oder schwarz im Schrank haben und das war's mit dem Thema. Und damit tun wir diesem variantenreichen Kleidungsstück so Unrecht. Blazer ist nämlich nicht gleich Blazer.
Der taillierte, glatte Businessblazer ist tatsächlich eine kleine Diva, wenn es um Stilbrüche geht. Dieser Teil sagt so stark: "Ich gehöre in den Meetingraum", dass viele andere casual Kleidungsstücke dazu unpassend oder altbacken wirken. Vor allem mit rustikal- countryside- weekend- Styles kann der Businessblazer garnichts anfangen. Raulederschuhe mit Profilsohle? Bitte nicht. Der Business Blazer wünscht sich einen formelleren Schuhpartner.
Du liebst aber bequeme Schuhe, gerade im Winter? Kann ich gut verstehen. Wenn du dazu einen Blazer aus Wolle oder Tweed wählst, eine texturierte Oberfläche anstatt dem glatten Business Stoff, evt. ein Karo, dann wirkt dein Blazer sofort relaxt, bereit für den Weekend Trip zusammen mit den Raulederschuhen.
Ob ein Kleidungsstück formell oder causal wirkt hängt immer von einer Mischung auf Material, Form und Farbe ab.
Wie gesagt, es gibt für jedes Outfit den perfekten Blazer!
Im Style Me Happy Club bespreche ich regelmässig die Outfits der Mitglieder und gebe individuelle Tipps für optimale Kombinationen und Kleidungsstücke. Wenn dich das interessiert, dann setze dich gern hier auf die Infoliste für den Club und du bekommst Bescheid, sobald der Club wieder die Türen öffnet.
Jetzt wo die Temperaturen (langsam) wieder steigen, wünschen sich viele meiner Styling Kundinnen einen leichteren und vor allem feminineren Look.
Der erste Reflex: Wir googeln nach Inspiration und finden das:
"Die feminine Mode zeichnet sich durch zarte, figurbetonende und verspielte Kleidungsstücke aus. Mit einzelnen weiblichen Must-haves unterstreicht ihr euren Typ im Alltag, im Job, aber auch zu besonderen Anlässen. Dabei immer im Blick: eure Taille und eure weiblichen Rundungen."
Wenn du beim Lesen dieser Definition denkst: "Back to the 50's", dann geht es dir wie mir und wie den vielen, vielen Nachrichten, die ich bekomme, von Frauen die sich eine weiblichere Ausstrahlung wünschen, aber direkt hinterherschicken: "Aber geradlinig, ohne Rüschen, Blümchen und Maxiröcke!"
Ein selbstbewusster, lässiger Look, der ganz selbstverständlich weiblich daher kommt. Dabei möchte ich dich heute unterstützen.
Selbstbewusst feminin. Kling toll, oder?
Aber warum fühlen wir uns in Jeans, Shirt und Longcardigan eher so "naja" als interessant und feminin? Warum ist das garnicht so leicht umzusetzen?
Das ist eigentlich ganz einfach:
Stellen wir uns mal die Standarduniform der letzten Jahre vor: Jeans, Pulli, T-Shirt, Cardigan, Sneaker, Daunenjacke.
Welches dieser Teile strahlt besonders viel Weiblichkeit aus?
Genau.
Keines.
All diese Teile sind bei den Herren genau so beliebt wie bei den Ladies. inkl. der Skinny Jeans. Nun können wir mit Haar, Make up und Accessoires hier noch eine ganze Menge rausholen, aber die wenigsten meiner Kundinnen haben morgens die Zeit für ein grosses Styling, bzw. Lust auf High Heels vor einem langen Arbeitstag.
Trotzdem ist ein femininer Look auch absolut alltagstauglich möglich und sogar ganz easy zu stylen, wenn du nur weisst, worauf achten.
Machen wir es uns doch leicht und mixen ein wirklich feminines Teil in’s Outfit und schon hast du eine ganz andere Wirkung.
Was macht nun eine wirklich feminines Teil aus?
Ich hab’ ja schon versprochen, euch hier nicht mit Plattitüden wie einem schwingenden, geblümten, rosa Seidenkleid zu kommen, obwohl dieses auf viele Menschen sehr feminin wirkt, ist es nicht das, was die meisten modernen Frauen (die ich kenne) täglich tragen möchten. Gerade im Office wünschen wir uns ein Outfit, dass selbstbewusst, kompetent und dabei feminin wirkt. Die Zeiten in denen Frau sich für einen professionellen Eindruck in eine Männeruniform à la Hosenanzug schwingen musste sind ja zum Glück auch vorbei. -Wobei es heute absolut grossartige Hosenanzüge gibt, aber dazu ein andermal mehr.
Was ist also ein feminines, modernes alltagstaugliches Teil, mit dem du deinen ansonsten vielleicht eher sportlichen, lässigen und eher unisex Look aufmotzen kannst?
Stell’ dir diese Frage, wenn du vor deinem Schrank, oder in der Umkleide stehst und etwas betont weibliches finden möchtest:
„Würde ein Mann dieses Teil im Alltag tragen?“
Ja oder nein? (Ausnahmen bestätigen die Regel.)
Jeans? Ja
Culotte? Eher nein
Baumwollhemd? Ja, klar
Viskose Hemdbluse? Eher nein
Einfarbige 7/8 Hose? Natürlich
Gemusterte 7/8 Hose? Eher nein
Du verstehst das Prinzip. So einfach kann’s gehen!
Ganz wichtig: Natürlich dürfen alle Geschlechter alles tragen und ich find’s richtig toll Menschen zu sehen, die einfach tragen, was sie lieben. Dieser Tipp vereinfacht das Konzept von Frauen und Männer Bekleidung natürlich etwas, aber gerade deshalb ist er so einleuchtend und einfach umzusetzen.
Natürlich kannst du alle oben als eher maskulin identifizierten Kleidungsstücke auch super feminin stylen, aber es macht (logisch) mehr Arbeit und braucht etwas mehr Kreativität.
Um es dir noch einfacher zu machen, habe ich einige Beispiel von 100% alltagstauglichen Teilen herausgesucht, die deinen Look sofort femininer machen und unter dem Bild erkläre ich dir auch warum.
Klicke auf den Titel in orange (unter dem Bild) um direkt zur Bezugsquelle der Produkte zu gelangen (teilweise Affiliate Links).
Ghoud Sneaker
Du liebst Sneaker und möchtest nicht für einen feminineren Schuh auf diese Bequemlichkeit verzichten? Mit farbigen Modellen bringst du eine fröhlichere, freundlicherer Energie in den Look.
Wendegürtel Abro
Ein traditioneller Jeansgürtel kann das Outfit optisch schwerer und maskuliner wirken lassen. Achte auf eine leichtere Schliesse wie diese.
Jeans weiss
Auch Jeans kannst du femininer stylen, ganz besonders easy eine weiße! Sogar, wenn sie in so einem relaxten Schnitt kommt wie diese hier.
Culotte dunkelblau
Wahrscheinlich noch bequemer als eine Jeans, aber mit dem fliessenden Stoff wesentlich femininer.
Jumpsuit schwarz
Ich hab's ja versprochen: Es müssen nicht immer Kleider sein! Ein Jumpsuit, besonders in einem leicht schimmernden Material ist eine tolle und moderne Alternative.
Blusenshirt creme
Anstatt eines traditionellen Baumwollshirts schaue auf glatte, schimmernde Materialien oder Webware und dein T-Shirt wirkt sofort viel weiblicher. Was für ein Unterschied!
Ledergürtel runde Schliesse
...Oder alternativ zur zarten Schliesse, eine abgerundete Schliesse
Und du siehst: Es müssen nicht mal unbedingt die Kleidungsstücke sein, die du austauscht. Auch ein Gürtel kann einen riesen Unterschied machen!
So faszinierend diese Farbe ist, sie kann ein kleines Biest sein. Wir denken an Audrey Hepburn und haben das Gefühl, schwarz sei so eine feminine und elegante Farbe. Ist sie ja auch. In diesem Fall.
Wenn wir aber inspiriert von Audrey einen schwarzen Hosenanzug in's Büro anziehen, wirkt dieser feminin und elegant? Wohl kaum.
Wann also wirkt schwarz elegant und weiblich und wann einfach nur hart und evt, maskulin?
Deine natürlichen Farben. Bist du ein (sehr!) dunkelhaariger Typ? Dann stehen die Chancen gut dass schwarz dir steht, denn der dunkle, mysteriöse Charakter der Farbe wird von deinem Haar aufgegriffen. Es wirkt optisch harmonisch, ausbalanciert. Wer eine mittlere oder helle Haarfarbe trägt hat es hier ein bisschen schwieriger es mit der Intensität der Farbe aufzunehmen, aber auch blonde Frauen können schwarz tragen:
Abends wirkt schwarz sensationell! Wir stellen uns vor: Gedämpfte Lichter, ggf. sogar Kerzen, indirektes, warmes Licht. Keine Office-Neonröhren weit und breit. Dies' nimmt dem schwarz die Härte und genau das ist es, was die helleren Typen sich wünschen. Abends tragen wir gern auch mal ein bisschen mehr Make-up und Lippenstift, welches hilft keine Schatten zu überspielen die durch schwarz im Tageslicht leider manchmal betont werden.
So wirkt schwarz elegant und feminin, sogar wenn du es als schicken Hosenanzug oder Jumpsuit, anstelle des kleinen schwarzen trägst.
Du bist ein mittlerer bis heller Typ und liebst schwarz auch am Tag? Dir gefällt mein Beispiel Outfit oben im Bild? Zugegeben, dieses steht den dunkelhaarigen Frauen besonders gut. Als heller Typ kann so eine Kombi aus schwarz und weiß sehr hart und wenig feminin wirken. Dies' lösen wir, indem wir das Schwarz durch seinen kleinen Bruder ersetzen: Grau. Sogar dunkelgrau und anthrazit wirken in derselben Kombination schon wesentlich weniger kontrastreich und damit hart. Auch Mocca,- also eine sehr dunkler Brauntön ist eine wunderschöne Alternative und wirkt direkt femininer.
Übrigens:
Im Style Me Happy Club sprechen wir in einer ganzen Masterclass und einem Bonus Q&A detailliert über das Thema. "Wie bringe ich mehr Weiblichkeit in meine praktischen every day Outfits?"
Eine von vielen Masterclasses, die unserer Style Bibliothek langfristig bereichert. Was sonst noch alles im Style Club auf dich wartet und wie genau ich dir dort zu deinem Schrank voller Lieblingsteile verhelfen, liest du hier auf der Infopage.
Gürtel kommen dir langweilig und bieder vor? Was, wenn es genau dieses Accessoire wäre, dass deinem Outfit mehr Leben und Persönlichkeit verleihen würde?
Wenn ich meine Styling Kundinnen zu Hause besuche, darf ich mit den unterschiedlichsten Farben und Garderoben arbeiten. So wunderbar! Aber es gibt doch ein paar wenige Dinge, die sehr viele Garderoben gemeinsam haben. Wenn ich z.B. nach Gürteln frage, hört sich die Antwort in der Regel so an:
"Äh ja, Gürtel. Habe ich auch, ja. Ich muss mal schnell schauen, wo die eigentlich sind. So hier: Dieses beiden!"
Weisst du, wo deine Gürtel gerade sind und wann du sie zuletzt getragen hast?
Lass' uns deine Gürtel unbedingt wiederbeleben und ggf. ergänzen und du wirst staunen, was sie für dein Outfit tun können. Schau mal meine Bilder unter. Hier habe ich eine ganz einfache Jeans und Pulli mit unterschiedlichen Gürteln gestylt. Was für ein Unterschied die unterschiedlichen Modelle machen, nicht wahr? Dieses Bild habe ich letzte Woche im Newsletter mit meinen Abonnentinnen geteilt und darauf eine Menge Nachrichten und Fragen bekommen. Die häufigsten Farben möchte ich gern hier und heute beantworten.
Eigentlich ganz logisch, dass eine Frau die sich in verspielten, romantischen vielleicht retro angehauchten Outfits wohl fühlt einen anderen Gürtel wählen wird, als jemand, der sich schlichte Eleganz wünscht.
Interessanterweise ist das beim Thema Gürtel aber wohl garnicht so offensichtlich, denn ich sehe meist die immer gleichen kantigen, maskulinen Jeansgürtel mit silberfarbener Schliesse in den Schränken. Selbst wenn der Lebensstil und Kleidungsstil meiner Kundinnen noch so unterschiedlich ist. Alle gleich wie schade! Und irgendwie auch kein Wunder, dass Frau so die Lust auf dieses Accessoire verliert, wenn man das Gefühl hat, es sehen alle gleich aus. Gleich langweilig.
Welcher Gürtel deinem Look den letzten Schliff gibt, dazu komme ich etwas später. An dieser Stelle erkläre ich dir ersteinmal welcher Gürtel zu deinem Körper passt. Keine Sorge! Klingt komplizierter, als es ist.
Ganz einfach, nicht war? Wir arbeiten im Styling gern mit deiner natürlichen Figur und Statur, -nicht dagegen!
An einer kleineren Frau kann ein wirklich breiter Gürtel erdrückend wirken. Wenn dir diese aber trotzdem sehr gut gefallen, dann schaue nach einem Modell aus einem leichten Material, einem dünneren Leder. Dann ist es nicht so steif und wirkt ein Stück harmonischer.
Im Umkehrschluss kann ein kleines, zartes Gürtelbändchen von 1 oder 1.5cm (wie sie oft bei Kleidern mitgeliefert werden) an einer grossen Frau verloren und "fipsig" aussehen. Dieses lieber gegen ein breiteres Modell austauschen.
Selbes Prinzip wie oben, wir arbeiten mit deinem Körper, -nicht dagegen. "Kurvige Figur" ist übrigens nicht gleichbedeutend mit Plus Size / grossen Grössen. Auch eine sehr schlanke Frau kann durchaus kurvig sein, wenn sie Busen, Taille, Hüfte hat.
Mein Lieblingskapitel, denn es ist immer wieder überraschend, wie viele tolle und unterschiedliche Modelle es gibt. Dieses erklärt sich natürlich am besten mit Bildern, daher habe ich hier einiges für dich vorbereitet. Und weil ihr mich so gern nach Bezugsquellen fragt, habe ich euch diese gleich mit angehängt. Klicke einfach auf das Bild.
Das ist easy, aber das wichtigste wird oft vergessen:
Du musst dich entscheiden, wo genau du deinen neuen Gürtel tragen möchtest. In der Taille? Über einer Jacke/Blazer? Zu einer Hüftjeans? Je kurviger der Körper, desto unterschiedlicher ist naturgegeben das Gürtelmass, das du benötigst. Daher liebe ich Flechtgürtel übrigens auch so: Sie sind super flexibel, da sie ohne Löcher auskommen.
Wenn du also einen Jeansgürtel suchst, ziehst du am besten deine Lieblingsjeans an und misst mit einem Massband durch die Gürtelschlaufen das Bundmass. Dann schaust du, welcher Gürtelgrösse du am nächsten kommst. Ich persönlich runde meist zur nächsten Grösse auf, anstatt ab, denn das gibt mir mehr Freiheit, falls ich ihn vielleicht auch einmal über einem Blazer oder Mantel tragen möchte. Ein toller Look wie ich finde.
Wenn du einen Taillengürtel suchst, mit dem du ein Sommerkleid aufpeppen kannst, dann wird dein Gürtelmass evt. ein sehr anderes sein. Gehe aber nach demselben Prozess vor: Kleid anziehen und das Taillenmass ermitteln. Misst deine Taille z.B. 82cm, dann wird dir Grösse 80 oder 85 passen. Hier würde ich die 85 empfehlen, dann kannst du den Gürtel eher auch mal auf der Hüfte tragen.
Ich verstehe gut, warum viele Frauen Gürtel kaufen als so mühsam empfinden. Zwar gibt es in den grossen und schönen Kaufhäusern unzählige Modelle, aber sie hängen oft überall verteilt bei den einzelnen Brands. Ja, ich versteh' schon... Sie passen dann stilistisch zu den Outfits dieser Brands etc., aber wenn man nun mal nur einen Gürtel sucht, ist das echt eine Sissifuss Sucherei. Daher empfinde ich Gürtel als ein ganz tolles online Produkt. Passformprobleme haben wir auch wenige und wir können nach Farben und Grössen filtern. Easy!
Meine konkreten Empfehlungen hast du ja bereits oben gesehen, aber ich habe noch einen Tipp:
Vintage, 2nd Hand, bzw. neudeutsch: "pre-loved". Vintage findest du oftmals richtig tolle, aussergewöhnliche Designs, festes Leder und hygienisch gesehen ist es auch nicht sein Thema wie bei Kleidung. Letzten Herbst habe ich einen gaaanz tollen geflochtenen Gürtel in braun und Kupfer in Paris gekauft und ich liebe den Gedanken, dass irgendein wahnsinnig stylisches Mädchen ihn in Paris ausgeführt hat und nun lebt das gute Stück bei mir in Zürich.
Der Gürtel ist ein Teil bei dem es sich wirklich lohnt in gute Qualität und ein Design zu investieren, dass dir wirklich gefällt.
Denn: Kennst du das cast-per-wear Prinzip?
Frage dich: Was kostet mich das Teil pro mal tragen? Also jedes mal, wenn du es mit Freude trägst und dich einfach gut angezogen fühlst damit.
Beispiel: Der Gürtel kostet dich 120€ und du trägst ihn voraussichtlich 100x. Macht 1.20€ pro mal Tragen.
Nehmen wir an, du denkst über einen Pulli nach für 120€. Pullis tragen wir im Durchschnitt nur 7x. Lass' uns grosszügig sein und von 20x Tragen ausgehen. Dann sind das 6€ pro mal Tragen. Und das ist immernoch ein sehr guter Wert für ein Kleidungsstück!
Die Moral von der Geschichte: Gürtel sind ein toller Wert für's Outfit. Sie sind ein Hingucker und haben eine lange Lebensdauer. Daher investiere ich gern in einen besonderen Gürtel, der mir viele, viele Outfits aufwertet.
Wieviel kostet also ein guter Gürtel?
Leder ist teuer als Textil, das ist klar. Dickeres Leder ist teurer (und haltbarer) als dünnes und ein breiter Gürtel ist teurer als ein schmaler.
Dazu kommt noch die Schliesse. Hier gibt es die 08/15 polierte Metallschliesse, bei sehr günstigen Modellen ist diese sogar aus Kunststoff und nur mit einer Folie überzogen für den metallischen Look. Diese Folie löst sich sehr schnell ab, daher rate ich von solchen Modellen ab.
Eine einfache eckige Schliesse gibt es wirklich günstig, da sie massenweise hergestellt werden. Wenn die Schliesse wirklich aus Metall gearbeitet ist, ist an einem Basic Modell auch garnichts auszusetzen, allerdings wird ein etwas besonderes Design dein Outfit sicherlich mehr aufwerten und dem Look mehr Pepp, mehr Persönlichkeit verleihen. Eine sorgfältig designte Schliesse will natürlich auch bezahlt werden.
Wenn ich meinen Kundinnen Modelle empfehle empfinde ich ca. 100- 120€ für ein Ledermodell von ca. 3-4cm Breite als gerechtfertigt, sofern die Schliesse natürlich zum Look und Bodytype meiner Kundin passt.
Ledergürtel die preislich deutlich darunter liegen sind häufig aus Spaltleder hergestellt. D.h. es wurden 2 dünne Lederschichten zusammengeklebt. Diese Modelle leiern besonders an den Löchern deutlich schneller aus. Oft kann man an der Gürtelkante erkennen, ob es sich beim Wunschmodell um Spaltleder handelt.
Ein Flechtgürtel kann ruhig günstiger sein, denn die verflochtenen Lederbänder sind einfach günstiger in der Produktion als ein langes, massives Stück Leder.
Ein textiler Gürtel oder ein veganes Leder sind ebenfalls deutlich günstiger, da einfacher in der Herstellung.
Designergürtel mit Logoschliessen sind natürlich ein anderes Thema, hier liegt der Preis im Prestige begründet und das kann natürlich jede für sich entscheiden, wieviel einem das Lieblingslabel wert ist.
Das alte Lied, erkennt es nicht? Meine Antwort: JEIN.
Liebst du einen klassisch eleganten Stil, der sehr gepflegt und sophisticated daher kommt? Dann rate ich dir in einer Farbfamilie zu bleiben. Braun/beige/gold oder schwarz/grau/silber. Dies sieht einfach sehr abgerundet aus. Perfekt abgestimmt muss die Farbe aber definitiv nicht sein.
Praktisch allen anderen Stilvorlieben rate ich: Mach' dir keinen Kopf über die Abstimmung. Das ist "Jacke wie Hose" wie man so schön sagt. Schau' viel lieber dein gesamtes Outfit an. Was kann es noch gebrauchen? Eine feminine Note? Dann wählen eben so einen Gürtel. Etwas mehr Lässigkeit? Dann knote vielleicht einen Flechtgürtel in deiner Taille, anstatt ihn mit der Schliesse zu schliessen.
Wichtig: Schau' auf den Gesamteindruck deines Outfits und nutze die Accessoires um ihm den letzten Schliff in die Richtung zu geben, die du dir wünscht. Die Farbabstimmung mit den Schuhe ist hierbei wirklich zweitrangig. Sie nimmt uns u.U. sogar das persönliche und kreative Flair, das wir uns für einen Look wünschen.
Weisse Sneaker sind etwas, dass besonders zu minimalistischen skandinavischen Outfits toll aussieht. Dieses schöne, cleane Optik wollen wir also lediglich abrunden und nicht davon ablenken. Der Gürtel passt sich also idealerweise farblich den Kleidungsstücken an. Du trägst eine schwarze Hose? Dann einen schwarzen Gürtel. Du trägst einen beige Hose? Dann ein beigefarbener Gürtel. Besonders schön, weil ebenso so schlicht und unaufdringlich wirkt hier eine matte, anstatt einer glänzenden Schliesse.
Du trägst eine Jeans? Es gibt tatsächlich auch sehr schöne blaue Gürtel. Falls du keinen zur Hand hast, orientiere dich an an den Farben deines Oberteils und wähle den Gürtel möglichst tonal zu dieser Farbe.
Ich hoffe, ich konnte dir hiermit schon ein gutes Stück weiterhelfen!
Bestimmt hast du aber noch ganz individuelle Fragen zu deinen Outfits umgesetzt mit deinem Bodytype. Wie könnte man diese raffinierter stylen? Mehr Pepp reinbringen? Was ist überhaupt dein Style fragst du dich vielleicht..
Wenn das deine Gedanken sind, dann schau' dir unbedingt den Style Me Happy Club an. Im Club findest du jede Menge Videos und Know How zum Thema personal Styling, sowie Unterstützung durch mich bei deinen individuellen Styling Fragen.
Happy Styling!
Outfit Formeln nenne ich auch gern mal Outfit Rezepte. Da hat man doch gleich ein lebhaftes Bild vor Augen und kann sich vorstellen, worum es geht, nicht wahr?
Outfit Formeln helfen dir schnell und easy neue Outfits zusammenzustellen, weil sie auf einer bewährten Kombination von Kleidungsstücken aufbauen.
Wichtig: Die Kleidungsstücke unterscheiden wir hierfür durch ihre Schnitte (z.B. schmale Hose). Farbe und Material sind erstmal Nebensache. Diese beiden helfen uns dann später die Outfit Formeln zu variieren und so eine erstaunliche Anzahl sehr unterschiedlicher Outfits mit immer wieder der selben Outfit Formel zu kreieren.
Hier wirkt besonders schön, dass wir eine feminine Bluse und nicht das erwartete T-Shirt oder Pulli mit einer Jeans kombiniert haben. Jede Bluse kommt in Frage, aber ein Blümchenmodell in Kombination mit der eher derben Jeans und der maskulinen Cabanjacke macht diesen Look nochmal so richtig raffiniert.
Varianten gibt es so viele wie es Blusen gibt. Alleine die unterschiedlichen Farben und Drucke sorgen dafür, dass dieser Look niemals langweilig wird.
Besonders bei den leichten Blusen in flatterhaften Stoffen wirken lässige, coole oder maskuline Jackenmodelle super. Ein oversized geschnittener Blazer wäre hier das Pendant für einen Look for drinnen. Und wenn wir an einen weiße, statt eine blaue Jeans denken, wirkt das Outfit sofort leicht und sommerlich.
Obwohl Bleistiftrock und Pulli immer schick und lässig zusammen aussehen, gibt es an diesem speziellen Look noch einen besonderen Schliff:
Die Kombi aus glattem (Kunst-)Leder und flauschigem Strick. Hier ist es der Materialgegensatz, der den Look interessant macht. Da wahrscheinlich die wenigsten von uns einen Stapel Lederbleistiftröcke besitzen, erstellen wir Varianten durch weitere matte oder flauschige Oberteile. Pullis mit Muster oder uni, im Sommer gern auch Baumwolle T-Shirts.
Wenn du jetzt denkst: "Aber das geht ja nur mit High Heels!" Nope! Ballerinas (vor allem spitze) sehen ebenfalls super zu diesem Look aus. Und bringen sogar noch Potential für weitere Varianten in's Spiel, denn es gibt sie in allen Farben des Regenbogens und sogar gemustert (Animal Print anyone?).
Den Lederrock könntest du auch durch ein anderes schimmerndes Material wie Satin ersetzen. Ein schwingender Satinrock, wie schön! Und schon ist einen neue Outfit Formel entstanden.
Das Beste zuerst:
Wahrscheinlich kleidest du dich unbewusst schon nach einigen Formeln. Wenn du dir diese bewusst machst, wird es dir plötzlich richtig leicht fallen neue Outfits zu finden und den bestehenden einen ganz neuen Kick zu verpassen.
Dabei hilft dir das berühmte Style Diary von dem du bei mir immer wieder liest. Ein Style Diary ist einen Sammlung von Outfit Selfies, idealerweise in deinem Handy. Dort kannst legst du dir ein Album nur für deine Outfits an und kannst dann immer wieder durchswipen. Im direkten Outfit Vergleich wirst du ganz schneller sehen, was dir steht und dich erinnern, worin du dich so richtig gut gefühlt hast. Jeden Tag ein schnelles Selfie vor dem Spiegel und schon hast du in kurzer Zeit eine ansehnliche Sammlung zur Outfitanalyse bereit.
Outfits die sich in ähnlicher Form immer wieder wiederholen und in denen du dich richtig wohl und happy gefühlt hast, sind dein erster Ansatz. Was ist ähnlich an diesen Looks? Eine persönliche Outfit Formel von dir könnte auch sein, dass du dich in einer Kombi aus ausschliesslich neutralen Farben wohl fühlst. Das ist zwar keine Outfit Formel in dem Sinn, den wir heute besprechen, aber trotzdem eine wertvolle Erkenntnis für dich.
In welcher Kombination aus Schnitten/ Formen fühlst du dich besonders wohl?
Hast du eine dieser happy Outfit Formeln für dich identifiziert, dann kann es ja richtig losgehen! Du weisst also dass du dich in einer bestimmten Kombi super wohl fühlst, dann eignet diese sich besonders für ein kleines Style Update. Wie wären deine Lieblingsschnitte mal in einer ganz anderen Farbkombinationen? Oder ein Material, das du so noch nicht im Schrank hast?
Du siehst bestimmt schon, worauf ich hinaus will. Wenn du weisst, dass du einen bestimmten Schnitt sehr gern trägst kannst du in Punkten wie Material oder Farbe gut mal etwas neues ausprobieren und bleibst immer noch in deiner Komfortzone.
Auch kein Problem, dann starten wir hier: Angenommen dein Lieblingsteil ist eine 7/8 Chinohose, die du am liebsten leicht gekrempelt trägst.
Probiere alle deine Oberteile dazu. Ja, alle. Auch die abwegigen, wie z.B. Seidentops. Erstrecht die abwegigen.
Stell dir mal vor: Eine lockere Chino gekrempelt mit einem schönen schwarzen Seidentop. Wie cool!
Lass' dich nicht von Farben irritieren. Probiere nicht nur Teile an, die farblich zu deiner Chino passen, sondern wirklich alles. Bei den Outfit Formeln kombinieren wir ja vor allem Schnitte und genau durch das Probieren von Dingen die du spontan nie zusammen getragen hättest entstehen die schönsten Überraschungen und Ideen.
Vielleicht findest du, dass die rosefarbene Oversized Bluse nicht zu deiner Chino passt weil sie dich farblich stört. Aber die beiden Schnitte wären cool zusammen? Der gesamte Look wäre super? Das ist doch eine klasse Erkenntnis! Wenn jetzt noch das hellblaue "oversized" Hemd von deinem Partner/ Sohn/ Papa ausgeliehen werden kann, hast du einen neue Outfit Formel entdeckt.
Wenn es dir wie ganz vielen meiner Kundinnen geht, wirst du bemerken, dass du viele gleichartige Kleidungsstücke besitzt. Du hast z.B. schmale Hosen mit lockeren Tops als eine Outfit Formel entdeckt, die du gern und viel trägst.
Dann wirst du vielleicht feststellen, dass deine Hosen nicht nur was den schmalen Schritt angeht, sondern auch farblich und von der Art des Stoffes ähnlich sind.
Wie wäre es also mit neuen Farben für die Hosen? Mal etwas frischeres, statt der üblicherweise gedeckten Farben? Oder sogar ein Muster auf der Hose statt auf dem Oberteil? Oder ein fliessender Stoff, anstatt der festen Jeans und Chino Qualitäten?
Du siehst, es gibt unzählige Möglichkeiten, mit ein und derselben Outfit Formel immer neue Outfits zu kombinieren.
Nochmal zurück zum Beispiel mit den schmalen Hosen und den lockeren Pullis. Der nächste Schritt könnte sein, dass du die lockeren Pullis durch locker sitzende Blusen ersetzt. Hemdblusen beispielsweise, wenn dir ein sportlicher Look gefällt der etwas mehr "dressy" wirkt als ein Pulli oder Shirt. Hauptsache locker und bequem. Gute Chancen, dass dir dieser Look ebenfalls gefällt und du hast sofort eine komplett andere Optik erreicht.
Kann ich sehr gut verstehen! Ich liebe Outfit Formeln ebenfalls (falls das noch nicht aufgefallen sein sollte..) und habe rund um Outfit Formeln online Styling Parties entwickelt. Coole Kombis kennenlernen ist ja das Eine, aber sie auch mit der eigenen Garderobe auszuprobieren ist der nächste Schritt. Wie wäre es, wenn wir das zusammen und online in Angriff nehmen?
Ich erkläre dir genau worauf es bei 8 verschiedenen Outfit Formeln ankommt und wie du sie umsetzt UND gebe dir persönliches und Feedback auf deine Outfits.
Setzte dich auf auf meine email Liste und ich sag' dir Bescheid, wenn ich wieder eine Style Party plane. Bitte hier klicken und ganz nach unten scrollen.
Du möchtest deine Outfit Formeln optimal auf deinen Körperbau abstimmen? Gute Idee! Schau' doch mal hier meinen entsprechenden Blog zu Thema.
Auch das Thema Farben kombinieren ist interessant für dich um deine Formeln immer wieder neu und anders umzusetzen. Konkrete Tipps findest du in meiner grossen Farbserie.
Oft ist es weniger, dass WAS du trägst, als das WIE du es trägst, was deinem Outfit Persönlichkeit und Raffinesse verleiht. In diesem Blog findest du leicht umsetzbare Tipps für mehr Style in deinen Outfits.
Klingt berauschend? Kann es tatsächlich auch sein!
Dopamine Dressing ist ein Konzept, dass die Mode Psychologin Dr. Dawnn Karen geprägt hat. Sie bezieht sich dabei auf den neurologischen Botenstoff Dopamin, der u.a. für die Ausschüttung sog. Glückshormone zuständig ist. Vereinfacht gesagt: Dopamin regt unser Belohnungszentrum im Gehirn an, wir fühlen uns happy, glücklich, easy.
Kein Wunder, dass das Konzept aktuell in aller Munde ist, nicht wahr?
Aber kann ein so alltägliches Mittel wie unsere Kleidung wirklich unsere Laune heben, uns mehr Power geben? Das Farbe sehr stark auf die Psyche wirkt ist bekannt, aber dieses Konzept geht über das Thema strahlende Farben weit hinaus.
Die Wissenschaft spricht von der sog. „angezogenen Wahrnehmung“. Aber das Schönste daran: Was so analytisch trocken klingt, kannst du im täglichen Alltag ganz einfach für dich nutzen.
Studien zeigen, dass wir Eigenschaften übernehmen, die wir der Kleidung die wir tragen zusprechen.
Ein Feuerwehrhelm z.B. wird mit Mut assoziiert. Wir verhalten uns mutiger, wenn wir einen Feuerwehrhelm tragen. Ein Laborkittel wird mit Sorgfalt, Konzentration und Logik assoziiert. Studien haben gezeigt, dass wir Logikaufgaben in einem Laborkittel besser lösen können.
Die grösste Erkenntnis ist aber: Dieser Zusammenhang funktioniert nur, wenn wir diese bestimmte Eigenschaft dem Kleidungsstück auch zuschreiben. Wer Ärzte für Scharlatane in weiss hält, wird in einem Arztkittel wahrscheinlich nicht klarer denken können. Die Wirkung ist also subjektiv und es geht darum herauszufinden, was dich stärkt und fröhlich stimmt.
Victor Fleming, der Regisseur von „Vom Winde verweht“, habe unbedingt darauf bestanden, dass die Unterröcke seiner Hauptdarstellerinnen aus edelster, belgischer Klöppelspitze hergestellt werden. Ein wahnsinnig teures Unterfangen, kann ich euch sagen. Ein Hemdchen mit traditioneller Klöppelspitze bekommt man tatsächlich nur bei den aller hochwertigsten Herstellern. Ich möchte garnicht an die Massen von Material unter so einem Rock denken.
Kein Wunder also, dass sich Victor Fleming allerlei Kritik dafür anhören musste, vor allem, weil die Spitze ja niemand sähe. Sein Kommentar:
„Aber die Schauspielerinnen wissen es. Und es hilft ihnen, sich so zu benehmen wie sie sollen: Wie zickige, verwöhnte Grossgrundbesitzertöchter.“
Tja, das trifft die angezogenen Wahrnehmung wohl auf den Punkt!
Her mit den Glückshormonen!
Wie kann Dopamine Dressing dich im Alltag unterstützen? Mit fallen da eine ganze Reihe von Beispielen ein:
Du wachst z.B. leicht genervt auf,- es ist einfach einfach viel zu früh. Kalt, dunkel und es wartet ein eher langweiliger Tag im Home Office. Ein typischer Reflex wäre jetzt eine Sweatpant anzuziehen, einen Pulli dazu und maximal ein bisschen Mascara. Soll ja bequem sein im Home Office. Auch klar: Dieses Outfit wird deine Aufstehen-Laune wahrscheinlich eher verstärken als heben.
Wie wäre es stattdessen zu denken: „Es steht heute zwar nichts besonderes an, aber um so besser!“ Denn dann kannst du outfittechnisch aus dem vollem Schöpfen. Auf welches Outfit hättest du jetzt so richtig Lust? Vielleicht ein Partyteil? Glitzernd? Knallbunt? Oder die mega-schönen Abendsandalen, die du einfach nie tragen kannst? Why not??
Regentage sind für mich persönlich ja die Steilvorlage für das Konzept Dopamine Dressing.
Ich bekomme nie so viele Komplimente, wie wenn ich mit meinem pinkgepunkteten Schirm und himbeerfarbener Jacke im Regen unterwegs bin.
Obwohl, nicht mehr… mein gepunkteter Schirm ist nämlich kürzlich in der Bibliothek geklaut worden- so beliebt ist er!
Damit das Happiness Konzept funktioniert, ist eines wichtig: Du musst lieben, was du trägst. Das muss nicht das ganze Outfit von Kopf bis Fuss sein. Und es müssen auch keinen grellen Farben sein. Aber ein Knaller muss es sein. Was ist dein Dopamine?
Farben wirken. Das ist klar und deshalb sind Farben auch ein schöner, einfacher Weg einem Alltagslook mehr Power zu geben.
Grauer Pulli oder Gelb?
Beige Hose oder Pink?
Schwarzes T-Shirt oder Türkis?
Ein riesen Unterschied, nicht wahr?
Persönlich liebe ich ja Farben und trage sie ständig, aber mein ganz persönlicher Dope Look ist Statementschmuck.
…Vielleicht schon mal aufgefallen (räusper). Ich liebe es, wenn es glitzert und schimmert und mitschwingt und reflektiert. Die Kette im Bild oben ist ein Klassiker den ich ständig trage. Das häufigste Kommentar, das ich höre (auch von wildfremden Frauen): „Das ist so eine wunderschöne Kette! -Aber ich könnte sie nicht tragen.“
Ich erwarte keine Antwort, aber: „Warum nicht?“
Ernsthaft. Warum nicht?
Klar, kannst du! Erst zu Hause und dann jeden Tag den ganzen Tag!
Vielleicht ist das dein neues Dopamin? (Die Kette ist übrigens von J.Crew.)
Dopamine Dressing, oder sagen wir mal anders: Kleiden für deine Happiness, ist so wahnsinnig persönlich, dass es hier kein richtig oder falsch geben kann. Was dich glücklich macht ist richtig!
Daher gibt’s auch nur einen Fehler, der mir einfällt und der kommt leider um so häufiger vor:
Dich nicht trauen. Weil irgendwer irgendwas sagen könnte.
Hey! Wie lange soll „irgendwer“ noch Macht über dein Wohlbefinden haben? „Irgendwer“ traut sich wahrscheinlich einfach selbst nicht und versteckt sich hinter einer grauen Fassade.
Mein Tipp: Schritt-für-Schritt.
Trage dein Dopamin erstmal für dich zu Hause ein. Es wird sich schon ganz bald völlig natürlich anfühlen und du kannst es ganz selbstbewusst ausführen. Ich bekomme für meine kleinen Anfälle von Paradiesvogelhaftigkeit übrigens nur positive Kommentare. Ich erinnere mich kaum an einen blöden Spruch.
Du merkst schon, was mich am Styling so begeistert ist, dass Mode so viel mehr kann, als nur hübsch auszusehen. Mein Styling Club heisst schliesslich nicht umsonst „Style me Happy“☀️.
Aber jetzt du! Was ist dein Dopamin? Welches Kleidungsstück, oder welches kleine Detail stärkt dich und macht dich so richtig happy? Lass‘ es mich gern wissen in den Kommentaren.
Alles Liebe,
Ingrid
Kommt dir dieses Phänomen bekannt vor?
Du kaufst ein super schönes neue Kleidungsstück und bist felsenfest überzeugt, dass du es ganz oft tragen wirst, weil du darin einfach super aussiehst. Eigentlich ist dein Schrank sogar recht voll von solchen super Teilen. Aber wieso sehen sie zu Hause plötzlich nicht mehr so toll aus wie im Laden, oder wie im online Shop? Warum kommt plötzlich mehr Stress als Vorfreude auf, wenn sie dich aus dem Schrank heraus anlächeln?
Gutes Styling besteht aus zwei Schritten (mindestens). Und so selbstverständlich es auch klingt, dass vergessen wir sehr häufig.
Denn einfach überwerfen führt in den meisten Fällen zu „einfachen“ Outfits. Wenn wir aber ein bisschen mehr Raffinesse haben wollen, ein bisschen mehr Pepp, weniger 08/15, dann müssen wir uns ein paar Gedanken mehr machen, wie wir unsere Kleidungsstücke im besten Licht präsentieren können.
Das klingt anstrengend, aber no worries: Dafür hast du ja mich!
Zu Punkt 1) findest du auf meiner Website ja schon jede Menge Artikel und natürlich meine Services. Um Punkt 2) kümmern wir uns heute.
Layering ist seit ein paar Jahren ein festes Schlagwort in der Mode, aber garnicht so leicht umzusetzen. Ich höre sehr häufig: „Ich find‘ Layering cool, aber ich weiss nicht mit welchen Teilen.“ Gute Frage! Hier kommen Ideen:
Kennst du schon Veronica Beard? Die beiden Veronicas (tatsächlich heissen beide Gründerinnen Veronica) haben das gute alte Einlegehemd/ Einlegekragen, bzw. englisch den „Dickey“ wiederbelebt. Und wie! Ihre fake-layering Blazer sind wirklich ein Hit für alle denen 2 Teile übereinander zu viel sind.
Fazit: Anstatt in dicke Winterpullis zu investieren lieber leichtere Shirts und Pullis. Du hast das ganze Jahr etwas davon und viel mehr Stylingmöglichkeiten.
Nicht nur bei Kleidungsstücken, auch beim Schmuck schaut layern besonders interessant aus. Was bedeutet das? Ganz einfach:
Anstatt Schmuck „zu verteilen“ (eine Kette, zarte Ohrringe, 1-2 Ringe und ein Armband) suche dir aus, wo du richtig klotzen willst und kombiniere dort mehrere Teile. Ketten und Armschmuck eignen sich besonders gut. Trage z.B. mehrere Ketten unterschiedlicher Ländern zusammen. Oder mehrere unterschiedliche Armreife und Armbänder- gern auch mit einer schönen Uhr. Hier macht genau der Kontrast von festen Armreifen mit flexiblen Armbändern einen lässigen Look aus.
Keine Angst übrigens vor dem Mischen von Metallfarben. Das wirkt individuell und modern.
Wenn du dich z.B. für mehrere Ketten entschieden hast, dann lässt du es mit dem Ohrschmuck ruhiger angehen und das Dekolleté um so mehr strahlen.
Üblicherweise werde ich gefragt: Welcher Schuh passt wozu? Valide Frage, aber warum nicht mal bewusst auf einen Schuh-Stilbruch setzen?
Ein extra eleganter Schuh sieht zu lässiger Streetwear richtig toll aus. Pump statt Sneaker zum Sweatshirt?
Oder umgekehrt: Ein elegantes Outfit mit einem derberen Boot?
Wenn dir das zu fremd ist, dann ist vielleicht ein „Farbbruch“ der Weg für dich! Wähle für deine Schuhe eine überraschende Farbe (Ja, Farbe! Nicht braun oder schwarz- das kann ja jede) sondern knallrot, gelb oder auch einen Metallic Effekt. Wenn diese Farbe alleine steht wirkt der Look besonders originell. Du musst die Farbe des Schuh wirklich nicht als Gürtel oder Tasche wiederholen.
Hier sorgt der Überraschungsmoment für einen raffinierten und besonderen Look!
Jeans & Co. sehen gekrempelt oft raffinierter aus, als einfach „herabhängend“. Soweit so bekannt.
Diese Wirkung kannst du bei anderen Kleidungsstücken genauso erzielen:
Du hast Teile kombiniert, die angeblich sooo toll zusammenpassen und dann stehst du vor dem Spiegel und findest: Das Outfit ist irgendwie „nicht rund“. Langweilig. Wie ein Tropfen Wasser…
Denk‘ jetzt bitte nicht: „Ich kann eben einfach nicht kombinieren! Ich habe kein Gefühl für Farbe!“
No, No, No!
Farbregeln gelten ohnehin schon längst nicht mehr. Omi hat vielleicht gesagt: „Blau und schwarz trägt man nicht zusammen.“ Aber das war damals. Heute ist erlaubt was gefällt.
Was also tun mit Outfits, die „irgendwie nicht rund sind?“ Oft ist die Antwort ganz einfach. Egal, welche Farben du ausgewählt hast. Wiederhole eine Farbe in deinem Outfit. Wenn Hose, Pulli, Jacke, Schuhe und Tasche jeweils eine andere Farbe haben, ist da nichts was das Outfit verbindet.
Kannst du z.B. die Farbe des Pulli als Schuh wiederholen? Oder als Tasche? Die Hosenfarbe in der Jacke? Hell-Dunkel Abweichungen sind übrigens total ok und funktionieren ebenso.
Was bei den Farben gilt, gilt nicht unbedingt bei den Stoffen, bzw. Oberflächen. Wenn wir hier eine flauschige Oberfläche haben, z.B. ein Strickpulli, wollen wir diese nicht unbedingt wiederholen. -Es sei denn, wir liegen gerade in einem schönen Chalet vor dem Kamin, oder haben ein Faible für den Teddybär Look. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Meist schaut es wesentlich stylisher aus, wenn wir gegensätzliche Materialien kombinieren.
Hier ziehen sich Gegensätze wirklich an!
Wenn ich mich im Strassenbild so umschaue, dann wünsche ich mir noch viel mehr Kreativität, Spass und Üppigkeit an Accessoires zu sehen. Aber von Schlau und Schmuck und all den Klassikern möchte ich hier garnicht sprechen, sondern von den Teilen die oft komplett in Vergessenheit geraten.
Wie wäre es mal wieder mit:
Du kennst das Statement wahrscheinlich: Eine Lady solle in den Spiegel schauen und ein Accessoire ablegen, bevor sie das Haus verlässt.
Dem möchte ich hinzufügen, dass Gabrielle Chanel (meines Wissens nach) zeitlebens keinen Fuss nach Deutschland gesetzt hat. Vielleicht fand‘ sie die romantischeren, modeverliebteren und hochgeschätzen Französinnen etwas überstylt, ich bin aber überzeugt: Wenn sie den schlichten und natürlichen Stil vieler deutschen Frauen gekannt hätte, hätte es den Satz so nicht gegeben.
Accessoires sind das Salz in der Suppe für die allermeisten Outfits. Eine Prise Kreativität und Einwilligkeit dazu und es wird nur noch besser!
In diesem Sinne happy Styling!
Ingrid
PS: Wenn dir solche Tipps gefallen und du dir mehr davon wünscht- am liebsten mit noch mehr Beispielen, ganzen Outfits, Raum zum Ausprobieren, mein Feedback einholen und Fragen stellen, dann ist der Style me Happy Club für dich interessant.
Setzte dich hier auf die Warteliste, damit du alle Info bekommst, wenn der Club wieder die Türen öffnet.
Beim Stichwort Personal Brand machen wir sehr häufig zwei Gedankenfehler:
Auch wenn du keine Unternehmerin oder Selbstständige bist: Deine Personal Brand kommuniziert für dich und zeigt deiner Umwelt wer du bist, für was du stehst. Sie hilft dir auszustrahlen was du zeigen möchtest. -Und auch ein bisschen abzulenken von den Kleinigkeiten, die du vielleicht nicht zeigen möchtest.
Sehr hilfreich im täglichen Büroalltag, nicht wahr?
Klar, als Selbstständige hast du hier mehr Mittel zur Verfügung. Das viel besagte Logo, die Farbauswahl, Bilder und Texte als Tools zur Kommunikation deiner Werte und Schwerpunkte. Alles wird sich sehr genau überlegt und ausgefeilt. Und du? Dein eigenes Erscheinungsbild? Daran denken wir häufig nur wenn ein Fotoshootings bevorsteht und dann wird schnell irgendein Blazer übergeworfen. "Weil man das halt so macht".
Passt ein dunkler Blazer zu deinem Personal Brand? Nein? Deshalb guckst du auf den Bildern auch nur so halbwegs glücklich aus der Wäsche (bzw. dem Blazer), aber wie gesagt "man macht das halt so."
Hach, meine Liebe! Wie oft ich diese Geschichte schon gehört habe!
Wenn du angestellt bist, liegt die Sache meist garnicht so anders. Hier geht es nicht um Fotos für eine Website, sondern oft für das Bewerbungsgespräch oder diverse Jobsituationen im Allgemeinen. Wir machen uns so viele Gedanken über unsere Fähigkeiten, Skills und Erfahrungen, aber beim Outfit greifen wir zu 08/15 und nehmen uns so die Chance richtig die Persönlichkeit strahlen zu lassen.
Wäre es nicht Klasse, schon mit Pluspunkten und Vorschusslorbeeren in eine Meeting oder eine Präsentation zu gehen, nur weil unser Outfit signalisiert: "Das ist die richtige Frau für den Job!"
Garnicht so schwer! Versprochen!
Klar, der schwarze Blazer ist einer der absoluten Klassiker unter den Kleidungsstücken und kann auch ganz toll aussehen. Was er in erster Linie ausstrahlt ist aber: Strenge, Ernsthaftigkeit, Dominanz -sogar eine gewisse Härte. Natürlich kommt es immer auf das Styling an. Ich gehe jetzt von einer klassischen Kombination aus. In vielen Fällen dient er auch als Projektionsfläche. Er soll neutral sein, man möchte nicht zu viel von sich preisgeben. Genau das wollen wir als Personal Brand aber nicht! Wir wollen zeigen wer wir sind, für was wir stehen. Vor allem etwas mehr Mut bei der Farbauswahl macht hier einen riesen Unterschied.
..und ich meine nicht unbedingt deine Brandingfarben.
Wenn du gern deine Brandingfarben trägst: Super! Wenn nicht: Kein Problem! Das muss überhaupt nicht sein.
Eine wichtige Frage die du dir stellen kannst: "Wie will ich auf meine Kundinnen wirken?"
Ich habe vor einer Weile eine Coach eingekleidet, die mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen arbeitet. In ihrem Job ist es wichtig, dass die Menschen schnell Vertrauen zu ihr fassen und sich öffnen. Ihre Lieblingsfarben ist rot. Das Problem: Gerade leuchte Rottöne wirken sehr autoritär, powerful und dominant. Gerade in Kombination mit vermeintlich neutralen Tönen wie schwarz und weiss. Diese Erkenntnis hat meine Kundin richtig gehend schockiert. Sie möchte schliesslich die Menschen erreichen und nicht einschüchtern.
Mit warmen blaugrün, Petrol und Aquatönen konnten wir dann genau die richtigen Outfits für sie zusammenstellen.
Welche Farben passen zu deinem Business? Zu deiner Position im Unternehmen? Die Farbpsychologie ist ein sehr kraftvolles Tool auszudrücken, was du möchtest.
Ist es garnicht die Farbe schwarz, in der du dich nicht du selbst fühlst? Ist es eher diese feste, strukturierte Art des Blazers? Das geht ganz vielen Frauen so und es gibt mehrer Lösungen:
Deine Brandingfarben kommen als Outfit nicht wirklich in Frage (evt. stehen sie dir einfach nicht), aber du willst sie natürlich trotzdem nutzen? Kein Problem!
Denke an Dinge ausserhalb deines Outfits:
Laptopcase, Stifte, Notizbuch, Kaffeebecher, Vase, Blumen, Dekogegenstände etc. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, deine schönen Brandingfarben dezent in Szene zu setzen.
Auch Schuhe können ein origineller und witziger Farbakzent sein!
Ich hoffe, du hast an dieser Stelle schon zahlreiche Ideen im Kopf, wie du deine Personal Brand in Zukunft noch mehr zeigen kannst. Wenn du dir denkst: "Das geht ja alles "live" ganz easy, aber ich hocke nur noch in Zoom Calls." Dann könnten diese Ideen etwas für dich sein:
Du siehst, ich könnte ewig darüber schreiben, wie viel Arbeit dir ein durchdachter Personal Branding Style abnimmt. Dein Style eilt dir voraus sozusagen😉.
Möchtest du, dass ich dich und dein Personal Brand stylingtechnisch unterstütze? Sag' mir einfach hallo über ingrid@stylemehappy.ch und wir besprechen, wie ich dir helfen kann.
Möchtest du noch mehr zum diesem interessanten Thema hören? Kürzlich durfte ich auf dem Podcast der talentierten und einfach grossartigen Nicole Wehn zu Gast sein. Sie hat mich ordentlich ausgequetscht, - du wirst sehen! Es war so eine Freude, also lass' mich gern wissen, wie dir unsere Episode vom Her Brand Podcast gefällt!
Happy Styling
Ingrid
..und wie du deine persönliche Farbpalette erstellst!
Eines der häufigsten Styling Missverständnisse, das mir immer wieder begegnet und durch die neusten Trendfarben, nur noch verstärkt wird ist:
„Je mehr Farben ich im Schrank habe, desto mehr Outfits kann ich damit kombinieren.“
Dieser Glaubenssatz macht sich beim Shoppen dann gerne folgendermassen bemerkbar. Kommen die diese Gedanken bekannt vor?:
Achtung! Fehlkaufalarm!
Diese Annahme (mehr Farben oder mehr Teile = mehr Outfits) ist zwar theoretisch, rein rechnerisch richtig, stilistisch macht sie aber wenig Sinn.
Auch wenn wir natürlich die buntesten und wildesten Farbkombis tragen könnten,- die wenigsten Frauen möchten das.
Nicht jede Farbkombi passt zu jeden Typ.
Oder zu jedem Stil.
Vor allem aber: Die Qual der Wahl vor dem kunterbunten Kleiderschrank verwirrt und erzeugt unnötig Stress.
Vor lauter Farbreizen sehen wir nicht mehr, was wirklich toll zusammenpassen würde und greifen doch wieder nur genervt zu altbekanntem.
Und schon landet das schöne „mal was anderes Teil“ ungetragen in der letzten Ecke des Schrankes.
Ein wunderschönes Beispiel ist mir dieser Tage auf Instagram über den Weg gelaufen. Das Pariser Brand Sézane trimmt seine Kollektionen nämlich konsequent nach Farbthemen. Kannst du dir vorstellen, was für eine Freude es ist hier Outfits zu kombinieren? Alles passt zu allem. Inklusive der Accessoires und Schuhe. Keine schwarzen Verlegenheitspumps, die ja laut Verkäufer*in „zu allem passen“ (tun sie nicht!)
Hier wurde sich die Mühe gemacht und alles so perfekt abgestimmt, dass es passend aber nicht überstylt aussieht.
Die Bilder unten sind zu farbig für dich? Wenn du hier noch etwas mehr Teile in zeitlosen neutralen Farben hereinbringst, bleibt die Kollektion genau so kombinierbar, wirkt aber etwas ruhiger.
Wie viele und welche Farben ideal für deine Garderobe sind liegt vor allem an deinem Stil.
Keine Panik, falls dir das jetzt extrem wenig vorkommt. Wenn du dir z.B. einen speziellen Blauton aussuchst, dann wirst du sicher auch auf leicht hellere und leicht dunklere Varianten dieser Farbe zurückgreifen. Das ist auch überhaupt kein Problem für die Kombinierbarkeit. Solange der Farbton erhalten bleibt -also ein Nachtblau nicht plötzlich lila wird-, sondern blau bleibt.
Und dann gibt es ja auch noch das Thema Muster und Accessoires! Sie sind ein wunderbarer Weg um Abwechslung und weitere Farben in deinen Look zu bringen, ohne die Kombinierbarkeit der Teile zu verlieren.
Mit Mustern kannst du ganz leicht neue Farben (evt. gerade unerwartete Farbtupfer) in deinen Look bringen, wenn du darauf achtest, dass auch mindestens eine der Farben deiner definierten Farbpalette in dem Muster vorkommt. So kannst du das Muster ideal mit deinen anderen Kleidungsstücken kombinieren.
Du hast bestimmt, wie viele Farben du haben möchtest und wie viele Neutraltöne (schwarz, weiss, grau, braun, beige, creme, marine) darunter sein sollten? Super! Dann geht’s jetzt an die bunten Farben.
Erlaubt ist hier was gefällt und zu dir passt! Regeln wie „kein schwarz zu blau“ und Ähnliche sind hoffnungslos veraltet. Suche dir Farben, die du liebst und die du mit deinen neutralen Tönen kombinieren kannst.
Je leuchtender deine Farben, desto dominanter, kraftvoller, präsenter dein Outfit und deine Wirkung auf andere Menschen.
Je gedämpfter deine Farben, desto nahbarer, softer und freundlicher wirkt dein Outfit.
Plötzlich ist es so logisch, warum viele zurückhaltendere Frauen so unglücklich sind, wenn ihnen in einer Farbberatung der starke „Wintertyp“ attestiert wird mit all seinen leuchtenden fuchsia, pink und Türkistönen.
In deine Farbpalette gehören nur Farben, in denen du dich selbstsicher und attraktiv fühlst und die die Ausstrahlung besitzen, die du dir wünscht.
Evt. wirst du je nach Gelegenheit mal kraftvoller und dominater, mal zugänglicher und freundlicher wirken wollen. Dann achtest du entsprechend darauf, dass deine Garderobe beide Farbqualitäten enthält.
Interessant, wie eine kleine Garderobe die wie oben von Sézane auch diesen Spagat schafft, nicht wahr?
Übrigens: Ich bin zwar ein Fan von dem Label Sézane, aber mit ihnen weder verwandt noch verschwägert, noch hat man mir irgendeine Art der Kompensation für diesen Artikel gezahlt. Trotzdem muss ich aus rechtlichen Gründen diesen Artikel als „Werbung“ markieren. Einfach weil ich das Brand erwähnt habe.
Nun wünsche ich dir ganz viel Spass beim Erstellen deiner Farbkarte!
Happy Styling!
Ingrid
PS: Möchtest du deine Farben auf deine Haut-Augen-Haartyp abstimmen? Dann findest du hier meinen Artikel dazu.
Wünscht du dir, dass ich deine Farben analysiere und dir eine individuelle Farbkarte erstelle? Schreib’ einfach an ingrid@stylemehappy.ch und wir besprechen, wie ich dich unterstützen kann.
Outfits kombinieren schnell & stylish
Letzte Woche habe ich meinen Style News Abonnentinnen zum Thema Farbberatung geschrieben. Und weil dieser Newsletter so viel Echo und Fragen ausgelöst hat, möchte ich diese gern hier und für alle ganz ausführlich beantworten. So dass du dir dein eigenes Bild machen kannst.
Liebe Style News Abonnentin
Diese Woche habe ich wieder so eine Geschichte von einer lieben Kundin gehört! Mit Betonung auf wieder, denn mehr als die Hälfte meiner Kundinnen haben bereits Farbberatungen gemacht, aber langfristig hat es sie nicht weitergebracht.🤷♀️
Das fatale daran:
🛑 Frauen beginnen oft an sich selbst zu zweifeln. Denken, dass sie es "einfach nicht kapieren!" oder "einfach kein Talent haben".
Ein Profi hat ihnen schliesslich gesagt was richtig uns was falsch für sie ist, und wenn es dennoch nicht zum gewünschten Resultat führt muss es wohl an ihnen selbst liegen.
✋ Nooo!!
⚡️ Das liegt nicht an dir, das liegt am System! ⚡️
Du bist nicht zu untalentiert und erstrecht nicht zu blöd!
Probleme von denen mich immer wieder höre bei der klassischen Farbberatung (Das Ding mit den Tüchern):
❤️ Es liegt also wirklich nicht an dir, wenn eine Farbberatung nun leider doch nicht der Schlüssel war, um einen wirklich tollen authentischen Look zu entwicklen.
Das Thema Farbe ist definitiv ein interessantes und wichtiges im Styling, aber das Äusserliche ist nur ein Teil davon.
🤷♀️ Warum sollte Frau sich den Kopf zerbrechen über beige Nuancen, die sich so wenig unterscheiden, dass du den Unterschied ohnehin nicht siehst?
Bringt das wirklich was?
Wohl kaum😉
Ich habe mich deshalb ganz bewusst gegen die Arbeit mit den Tüchern und Schubladen und für einen persönlicheren Ansatz entschieden. Dabei geht es neben den Äusserlichkeiten genau darum: Deine Persönlichkeit, deine gezielte Wirkung.
Welche Farben passen zu deiner Persönlichkeit und welche Farbkombinationen unterstützen, was du aussagen willst?
❤️ Freude, Natürlichkeit, Offenheit, Kraft, Kreativität, Extravaganz, Kompetenz,... you name it! Die Kombinationsmöglichkeiten sind endlos und lassen sich wunderbar mit Hilfe der Farbpsychologie ausdrücken.
Wie findest du Farben die deine Persönlichkeit unterstützen?
Schau' mal hier: Ich habe eine ganze Reihe von Artikeln zu jeder Farbe geschrieben. Academy of Style Blog
Profi Alternative:
Du möchtest ein individuelles Style Coaching? Dann antworte mir ganz unkompliziert auf diese mail. Was sind deine Wünsche und Fragen?
Farbe, Body, Style - alles zusammen? Gern helfe ich dir!
Happy Styling☀️
Ingrid
Viele Leserinnen haben mir geschrieben:
Und einige meiner Leserinnen wollten es ganz genau wissen:
Das ist eine Frage, die ich mich immer gesträubt habe öffentlich zu beantworten, weil ich bloss niemand vor den Kopf stossen wollte. Das will ich auch heute nicht, aber ich möchte auch offen und transparent sein und schlussendlich ist mir das zweite wichtiger.
Also offen heraus mit der Antwort. Kurz und schmerzlos:
Ein geschultes Auge, bzw. ein erfahrener Stylist braucht schlichtweg keine Tücher. Punkt.
Eine gute Friseurin setzt dir auch nicht 10 Perücken auf, bevor sie deine Haare schneidet
Ich habe auch früher einmal mit den Tüchern gelernt, aber es war immer der Anspruch, dass wir später ohne diese arbeiten werden. In aller Offenheit: Tücher sind hilfreich, wenn man sehr unsicher ist, aber das sollte ein Profi halt nicht sein. Ganz, ganz wenige Frauen sind farblich so schwierig zu analysieren, dass die Tücher wirklich helfen. Und wenn die Nuancen so fein sind, dass selbst ein Profil mehrmals Tücher schwingen muss um sie zu erkennen, hat die Kundin dann eine reelle Chance diese Unterschiede selbst zu sehen? Bringt dieser Aufwand und der Stress, der dadurch beim Ankleiden und Shoppen entsteht überhaupt etwas??
Ich glaube, dass die meisten erfahrenen Beraterinnen sehr gut ohne ihre Tücher auskommen würden, aber es gibt natürlich einen Punkt, der diese sehr wertvoll macht:
Sie machen eine super Show! Man kann aus einer äusserlichen Farbberatung, (für die 2-3 Fotos und einige Minuten Zeit genügen würde) einen langen, eindrucksvollen Prozess machen. Und für einen ausführlichen Prozess, ist Frau (und Mann sicherlich auch) einfach bereit mehr Geld zu zahlen, als für eine zehnminütige Beratung über zoom, nicht wahr?
Völlig irrational, oder?
Eigentlich glauben wir, wir zahlen für ein Resultat, aber das machen Menschen manchmal eben doch nicht. Wenn es Zeit kostet kommt es und wertvoller vor.
Andererseits: Wo wir doch heutzutage alle vielbeschäftigt sind, sollte nicht das Gegenteil der Fall sein? Möchten wir nicht liebe für Zeitersparnis zahlen?
Fazit:
Warum sollte die Branche also ein finanziell funktionierendes Modell ändern?
Oft höre ich auch die (berechtigte!) Frage:
Ja, das sind sie- Aber das sind sie bei den Tüchern auch!
What??
Wenn du schon eine Farbberatung gemacht hast, dann hast du evt. auch diese glänzenden Polyestersatin Tücher erlebt. Wer trägt schon Kleidung aus solchen Stoffen? Niemand, oder? Auf anderen Materialien wirken Farben wieder ganz anders. Daher sind die Tücher auch nur untereinander vergleichbar. Mit den Stoffen, die du später gern tragen möchtest sind die nur bedingt vergleichbar. Genau so ist es mit den Farben am Monitor auch. Hier gibt’s also nicht wirklich einen Vor- oder Nachteil für eine live vs. Online Beratung.
Ganz elementar wichtig finde ich daher, meinen Kundinnen zu erklären welche Qualitäten bzw. Eigenschaften ihre optimalen Farben besitzen müssen. Wie erkenne ich das „richtige rot“? Ganz besonders, wenn ein Teil wunderbar gefällt, aber diese Farbe ist nunmal nicht genau die wie auf der Farbpalette? Passt sie dann noch, oder schon nicht mehr? In einer persönlichen Farbpalette tauchen vielleicht 2-3 Blautöne auf. Es gibt aber hunderte Blautöne (eigentlich noch viel mehr, unser Augen kann sie aber nicht mehr erkennen). Sehr gut möglich, dass unser neues Lieblingsteil im Laden nun einen andern Farbton aufweist, als die Farbpalette. Trotzdem kann es ganz toll passen. Damit du mit Sicherheit deine Farben auch identifizieren kannst, ist es so wichtig zu verstehen, was deine Farben genau ausmachen. Das kann (und sollte) man live oder in einem online Call sehr gut besprechen.
Jetzt haben wir immer nur von äusserlichen Farben gesprochen. Mindestens genauso wichtig ist aber unsere Inneres, unser Wesen.
Ich habe es nicht selten erlebt, dass sich Frauen von den Farben die äusserliche wirklich schön zu ihnen passen würden einfach nicht repräsentiert fühlen. Manchmal sind sie z.B. einfach zu grell, zu auffallend, manchmal zu soft und unscheinbar. Ganz besonders Frauen, die als "Wintertyp" eingeteilt wurden erzählen mir, dass sie ihre Farben als zu auffallend, dazu stark oder machmal auch zu unnatürlich empfinden.
Keine Sorge! Es ist sehr gut möglich, Farben zu finden, die viele Qualitäten der Winterfarben teilen, aber softer und zurückhaltender sind. Dies kann man individuell sehr schön erarbeiten. Ein Schubladensystem mit nur 4 Optionen (Frühling/Sommer/Herbst/Winter) kann dies' aber natürlich nicht.
Hier höre ich manchmal von grosser Enttäuschung und auch Unverständnis. Nach dem Motto: "Sollte ich die Farben die mir stehen nicht auf Anhieb wunderschön finde?" Das würde die Arbeit aller Stylistinnen und Farbberaterinnen sehr viel leichter machen. Leider ist das nicht immer realistisch. Wir Menschen sind nun mal sehr durch unser persönliche Geschichte beeinflusst. Vielleicht magst du gelb einfach nicht, weil es dich an dieses GRAUENHAFTE Sofa erinnerst, dass deine Eltern 20 Jahre lang vor ihrer braunen Wand stehen hatten? Oder violett kannst du einfach nicht leiden, weil du zu oft gehört hast:"Lila der letzte Versuch?!" und dann hatte diese Tante immer lila an- auch noch in Kombi mit Leoprint?
Und schon ist es passiert! Du hast vielleicht mahagonifarbene Haare und grüne Augen und lila wäre DIE Farbe für dich! Aber es funkt einfach nicht zwischen euch.
Kurzum: Welche Töne passen zu Dir, deinem Leben und zu dem, was du der Welt über dich erzählen möchtest? Was möchtest du ausstrahlen?
All das kann man im Gespräch sehr schön herausfinden und bei der Erstellung einer individuellen Farbpalette berücksichtigen.
Ich weiss, dass ich viele viele Stil- und Farbberaterinnen in meiner Leserschaft habe. Und es ist wirklich nicht mein Ziel meinen Kolleginnen zu beleidigen oder schlecht zu machen. Ganz im Gegenteil! Ich denke, wir sollten zusammenhalten um unsere Branche zu stärken und nach vorne zu entwickeln. Und daher halte ich mich auch nicht (mehr) zurück, wenn ich das Gefühl habe eine alter Prozess bräuchte mal eine Generalüberholung. Viele haben mit den Tüchern gelernt, hatten keinen Bedarf, dieses zu hinterfragen und sind einfach dabei geblieben. Ich will auf keinen Fall sagen, dass dies alle schlechte Beraterinnen sind. Aber wir haben mittlerweile grossartige technische Möglichkeiten, und eine Gesellschaft die mehr und mehr ich individuellen Lösungen strebt. Warum dies' nicht zum Nutzen aller verbinden?
Online Farbberatungen bieten tolle die Chance, dir eine Stylistin zu suchen bei der du dich wirklich aufgehoben fühlst. Von der du das Gefühl hast, sie versteht dich wirklich, tickt ähnlich und kann das Beste für dich rausholen. -Anstatt jemanden buchen "zu müssen", die zufälligerweise in deiner Nähe wohnt. Du hast plötzlich eine riesen Auswahl. Denn am Ende ist eine Farbberatung natürlich eine sehr persönliche Angelegenheit und kein automatisierter Prozess. Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Freude und eine erkenntnisreiche Farbberatung!
Happy Styling!
Ingrid
PS: Hast Du Anmerkungen, Fragen oder Erfahrungen zum Thema? Ich freu' mich wie immer über dein Kommentar in der Box unten.
PPS: Bekommst Du eigentlich auch schon die Style News? Ich schreibe für alle Modeliebhaberinnen wöchentlich über Style Tipps & Tricks, Hintergründe, meine Erfahrungen & Beobachtungen als Stylistin, Inspirationen und natürlich darf das ein oder andere Goodie & Freebie auch auch nicht fehlen. Du kannst dich hier kostenlos eintragen.
Outfits kombinieren schnell & stylish
Neulich durfte ich ein Style Coaching erleben, dass ich so schnell nicht vergessen werde. -Wenn überhaupt! Ich bin noch immer so fasziniert, dass ich dieses Erlebnis unbedingt mit dir teilen möchte.
Wir waren über zoom verabredet und natürlich hatte ich mich vorab mit einem umfangreichen Briefing auf die Kundin vorbereitet. Mir war aufgefallen, dass sie im Briefing kein Wort zum Thema Körper verloren hat. Normalerweise schreiben mir meine Kundinnen, was sie an ihrem Körper mögen und auch einen ganze Menge Dinge, die sie nicht mögen, oder kaschieren möchten.
Sie schrieb' nichts von alledem.
Ich glaube nicht, dass das irgendwann schon einmal vorgekommen ist.
Keine grosse Sache, ich frage einfach nochmal nach in unserem Style Coaching. Schliesslich möchte ich, dass sie sich 100% wohl fühlt in ihren Outfits. Ich frage also, welche Körperteile sie gern betont durch ihre Kleidung, welche vielleicht weniger.
Ihre Antwort hat mich komplett von Hocker gehauen:
"Ach Ingrid weisst du, mein Körper hat schon echt viel für mich geleistet. Ich habe ihn zeitweise extrem getrimmt, dann wieder völlig vernachlässigt. Trotz aller Torturen hat er mir zwei gesunde Kinder geboren. Für all das bin ich echt stolz auf meinen Körper und wie er aussieht ist mir eigentlich völlig egal."
Ich LIEBE diese Perspektive!
Wie leicht ist es doch zu sagen:
"Hey, Body Positivity ist der Mindset der Stunde -liebe deinen Körper einfach! Jetzt! Juhu, wir lieben alle unsere Körper!"
Das ist genau, was viele Medien uns gerade einreden. "Leg' den Schalter um und liebe deinen Körper jetzt sofort. -Obwohl wir (die Medien) dir jahrzehntelang gephotoshoppte 20-jährige Models Größe 32 präsentiert haben."
Natürlich wäre es schön, den Schalter einfach umzulegen, aber wer kann das schon? Genau deshalb finde ich den Ansatz meiner Kundin so brilliant.
Lass' uns doch mal daran denken, was dein Körper schon alles Gutes für dich geleistet hat! Ich wette, dass ist viel mehr als was dir im ersten Moment einfällt.
Wann hast du deinen Körper wirklich getriezt und er hat alles geschluckt und mitgemacht?
Mein persönliches Beispiel: Während meiner Karriere im Design und Produktentwicklung bin ich während fast 7 Jahren ca. 50% meiner Arbeitszeit rund um den Globus gejettet. Ständig Langstrecken, kaum Schlaf, irgendwelches Essen auf die Hand, Zeitumstellung, oftmals 2 Inlandsflüge am Tag. Zwischendurch arbeiten,- die Flugzeiten könnt ihr euch also vorstellen.
Ich habe keinen Gedanken daran verschwendet, was ich meinem Körper eigentlich antue.
Wieviel Zeit schenken wir eigentlich unserem Körper? Fitness, bewusste Ernährung, gute Schuhe, ergonomische Arbeitsplätze... Ich hoffe, bei dir schaut es da besser aus, als bei mir.
Ganz nebenbei ist genau dieser Körper oftmals auch noch fähig uns Kinder zu schenken, als wäre es ein Spaziergang. Das war für meinen Körper zwar definitiv nicht so, umso dankbarer bin ich aber für eine gesunde Tochter.
Du hast längst bemerkt, was ich sagen möchte: Wenn wir unserem Körper dankbar sind und uns bewusst machen, was er eigentlich leistet, fällt es plötzlich viel leichter vermeintliche Makel zu ignorieren, oder? Ist es nicht viel grossartiger, was unser Körper uns ermöglicht und mitmacht, als das er vielleicht breite Schultern hat? Schwere Waden (ich)? Einen Bauch?
Noch weiter treibt es die Modepsychologie
Wusstest du, dass es eine wissenschaftliche Disziplin rund um Mode gibt? Ich habe im Studium noch "Soziopsychologie der Kleidermode" belegt. Eines meiner Lieblingsfächer! Aktuell wird die Disziplin besonders von Dr. Dawnn Karen vorangetrieben, die am FIT in New York lehrt. Sie fokussiert sich voll und ganz darauf, welche Signale ein Mensch mit seiner Kleidung aussendet. Diese Message wirkt auf den Träger selbst und natürlich auf das Umfeld. Körperlichkeiten werden hier bewusst aussen vor gelassen, bzw. sogar als veraltet und oberflächlich abgetan.
So sehr ich die Modepsychologie auch liebe und für total unterschätzt halte- sogar von vielen Stilberatern und der Modeindustrie, aber ganz so weit sind wir noch nicht. Meine Meinung. Wir leben nach wie vor in einer recht körperbetonten Welt und sollten das nicht einfach ignorieren.
Ausserdem: Es ist eine Tatasche, dass manche Stoffe und Schnitte und für gewisse Körperformen besser geeignet sind als andere. Nicht nur optisch, sondern was den Komfort und die Bewegungsfreiheit in der Kleidung angeht. Soll heissen: Nicht jede Frau fühlt sich in jedem Material/Schnitt gleich wohl und das ist körpergegeben. Nur wenn wir uns wohlfühlen in unserer zweiten Haut, können wir auch eine positive, anziehende Ausstrahlung erreichen, nicht wahr?
Ich verstehe es total, dass ihr mir diese Frage so oft stellt. Hier auf dem Blog gibt es ja auch einige Artikel dazu. Zum Beispiel dieser hier.
Deshalb ist es für mich nicht damit getan, einfach Body Positivity zum Mantra des Jahres auszurufen und zu glauben, nun seien alle Frauen glücklich mit ihrem Körper.
Kaschieren vs. Body Positivity vs. Modepsychologie. Ihr seht, hier gibt es durchaus verschiedene Meinungen.
Was ihr bisher gelesen habt, ist mein Gedankenkarussel zum Thema Körper.
Ihr könnt euch also vorstellen, wie angetan ich vom Ansatz meiner Kundin bin. Er bietet einen echten, glaubwürdigen und authentischen Weg zu mehr Freude am eigenen Körper und damit auch zu mehr Lust auf Kleidung die uns wirklich entspricht und somit happy macht. -Anstatt sich von jedem Röllchen irritieren zu lassen à la: "Dies' darf ich nicht und das kann ich nicht..."
Lass' uns wirklich loslegen, anstatt nur zu denken!
Ein Mode Journal oder Style Book ist eine wunderbare Möglichkeit dazu. Ich habe mein Style Book bisher nur dazu genutzt, Ideen und Bilder zu sammeln, aber warum nicht auch mehr Gedanken und Dankbarkeit einfügen.
Zum Beispiel diese:
Konnte ich dich zu ein bisschen mehr Selbstliebe anregen? Lass' mich gerne wissen, was du zum Thema denkst - unten im Kommentarfeld.
happy styling!
Ingrid
PS: Wünscht du dir auch ein persönliches Style Coaching? Schreib' mir einfach an office@stylemehappy.ch und wir besprechen deine Ziele.
Outfits kombinieren schnell & stylish
Diese Frage ist mir in den letzten Wochen mehrmals über den Weg gelaufen und weil sie mich jedes mal so wahnsinnig triggert, widme ich Shein und Wish meinen Blog der Woche.
Ich habe weder bei Shein noch bei Wish oder Ali Express oder ähnlichen Händlern je bestellt und werde es auch nicht tun. Warum fühle ich mich trotzdem befugt über das Thema ultra-billig-fast-fashion zu schreiben?
Bevor ich mich als Stylistin selbstständig gemacht habe, bin ich während 7 Jahren (11 wenn ich die Zeit in der Einrichtungsbranche dazu zähle) sehr regelmässig nach China, Indien, Thailand, Vietnam sowie diverse osteuropäische Länder gereist um dort Qualitätskontrollen in Bekleidungsfabriken zu organisieren, Tester zu schulen, "Probleme" verschiedenster Art mit den Fabriken vor Ort zu klären.
Mit ca. 50-60 Fabriken habe ich teilweise sehr intensiv (regelmässig über mehrere Wochen vor Ort) zusammen gearbeitet. Ich traue mir also zu, Löhne (vor allem in chinesischen Fabriken), Lebenshaltungskosten, Produktionsbedingungen und Qualität einschätzen zu können.
Bevor du jetzt denkst: "Jetzt kommt sie mir mit langweiligen Nachhaltigkeitsthemen- interessiert mich nicht!" Liess' trotzdem weiter. Wir kommen noch zu deinem Körper, zu deinem Styling, deiner Ausstrahlung.
Beide Hersteller arbeiten hauptsächlich mit 100% Polyester. Anders ist es auf diesem Preisniveau auch kaum möglich. Es kommen nur die billigsten der billigsten Fasern in Frage. Damit sollte sich die Frage nach der Qualität schon fast von selbst erledigt haben.
Trotzdem: Ich verteufle Polyester nicht von A-Z, für manche Kleidungsstücke benötigen wir Kunstfasern um eine grosse Strapazierfähigkeit oder andere Eigenschaften zu erreichen. Für MANCHE Kleidungsstücke.
Aber eine sommerliche Rüschenbluse für 12€ aus 100% Polyester??
Liebe Ladies, die die Frage nach Qualität so oft in den Social Networks stellen: Was genau bedeutet Qualität für euch? Was erwartet ihr auf diesem Preisniveau? Das es euch im Sommer jucken und schwitzen wird darin. Das erwarte zumindest ich.
Wie fühlst sich das an, wenn man so ein Plastikteil durch den Sommertag trägt? Was macht es wohl mit der Ausstrahlung der Trägerin, wenn sie schwitzt, das Teil ständig in Form zieht und sie sich konstant Sorgen macht, dass es riechen könnte? Kann das noch "Qualität" sein?
Wahrheiten, die Instagram nicht zeigt.
Um völlig transparent zu sein: In den Fabriken im unteren bis mittleren Preissegment, die ich in China besucht habe, zahlten meine Arbeitgeber oftmals die Shein und Wish Verkaufspreise als Einkaufspreise. Wie man also Verkaufspreise von 1€ für 9 Ringe, 14€ für ein gerüschtes und gerafftes Sommerkleid oder 11€ für einen Bikini mit Bügeloberteil erreichen kann, kann ich nur erahnen bzw. von den Standards im unteren Preisumfeld noch ein paar Qualitätspunkte abziehen.
Grundsätzlich funktioniert fast-fashion nur fast. Klar. Das betrifft vor allem die Produktion.
Eine Näherin näht niemals das ganze Kleidungsstück, sondern nur eine Naht. Dann wandert das Stück zur Nächsten. Jede Näherin (i.d.R. Frauen) wird nach Anzahl Nähten gezahlt, die sie am Tag schafft. Natürlich benötigt sie bei den üblichen Hungerlöhnen jeden Cent.
Hat sie also Zeit, die Nähmschinennadel auszuwechseln, wenn sie merkt, diese wird langsam stumpf? Natürlich nicht. Die Folge: Löcher entlang der Naht. Macht ja nix bei den Preisen!
Hat sie Zeit und Muße ein Teil auszusortieren, wenn sie merkt, sie hat mal schief genäht? Wohl kaum! Das würde sie bares Geld kosten.
Hat sie wohl Zeit ihre Nähmaschine nachzujustieren, wenn sie merkt, die Spannung des Fadens ist zu straff? Erstrecht nicht. Dann wellt sich die Naht eben. Da werden die Kollegen im "Finishing Department" später einmal kräftig drüber bügeln und dann schaut's wieder super aus. Das die Wellen in der Naht nach dem Waschen wiederkommen, merkt die Kundin ja erst nach dem Waschen. Und dann ist das Teil ja eh fast reif für den Müll. Macht ja nichts. War ja billig.
Für mich ist es schwierig, Shein und Wish, aber auch Primark, H&M, Mango und grösstenteils auch Zara und andere mit dem Wort Qualität in Verbindung zu bringen. Das ist schlichtweg Kurzzeitfashion, die massenhaft getragen wird daher wenig individuell ist. Preisbedingt werden billigsten Materialien genutzt, denen man die Minderwertigkeit sehr schnell ansieht.
Hier und da ein Fashion Teil- wer will es verdenken. Aber schauen wir es als das an, was es ist: Eine modische Eintagsfliege die vielleicht für einen Abend Spass macht. Aber mit Qualität hat das nichts zu tun. Alles andere wäre Augenwischerei.
"Ich hab's nach 2x tragen weggeschmissen, aber das ist ja voll ok bei dem Preis."
NEIN! Das ist nicht ok! Überhaupt nicht ok- für keine Preis! Denn Kleidung ist keinen Wegwerfware!
Es gibt schliesslich keine Maschine, in die wir PET-Flaschen hineinwerfen (oder ein Wollknäuel) und unten kommt ein Pulli raus.
1) Wir brauchen Garn
Die Faser muss erstmal hergestellt werden. Sei es aus z.B. Rohöl (Polyester) oder Baumwolle. Das eine ist energieaufwändig, das andere (immer noch besser) arbeits- und wasserintensiv. Dann muss die Faser gesponnen und gefärbt werden. Und dann haben wir erst ein Garn. Noch nichtmal einen Stoff.
2) Jetzt wollen wir einen Stoff
Garn wurde zur Textilfabrik gebracht und dort gewebt oder gesponnen. Evt. kommt jetzt noch ein Druck auf den Stoff. D.h nochmal Chemikalieneinsatz, von denen wir keine Ahnung haben, nach welchen Kriterien die Hersteller diese auf Unbedenklichkeit prüfen. Ich kann auf den Websites von Shein oder Wish keinen Hinweis dazu finden.
In Europa haben wir Gesetze, welche Chemikalien in Bekleidung vorkommen dürfen. Sämtliche europäischen Marken, die mir bekannt sind, überprüfen dieses streng. Ob sich die chinesischen Billigheimer auch daran halten, obwohl diese Richtlinien für den einheimischen Markt nicht gelten? Und in den USA gelten nochmal andere Richtwerte.
Ob alle diese Bestimmungen eingehalten werden? Kaum anzunehmen. Wer soll all die Labortests auch bezahlen?
3) Jedes Kleidungsstück ist ein Designerstück
Ja, wirklich. Denn irgendwer muss sich auch das billigste Teil einmal erdacht haben. Bestimmt haben, welcher Schnitt in welchem Stoff und in welchem Farbton hergestellt wird. Dazu kommt die Entwicklungsabteilung, die alle Zutaten (Reissverschlüsse, Knöpfe,..) auswählt und Passformkontrollen macht. Hier gibt's eine Menge Geld zu sparen für den Hersteller.
Wer braucht schon einen hochwertigen Reissverschluss, wenn die Kundin das Tiel ohnehin nur 1-2 x tragen wird?
Wenn die Farbe der Knöpfe nicht wirklich zum Stoff passt? Egal.
Wenn die Passform nicht ok ist, dann wird's schmerzlos weggeschmissen, und man verkauft der Kundin etwas neues. Um so besser.
4) Endlich nähen
Nun kann endlich genäht werden. Nach dem Muster wie ich es dir oben beschrieben habe. Jede Näherin macht nur eine einzige Naht. Je mehr sie an einem Tag davon schafft, desto "mehr" verdient sie. Sorgfalt unter diesem Zeitdruck? Unmöglich, wenn man genug Geld für die Familie heimbringen möchte.
5) Ab nach Europa
Jetzt muss das Teil also "nurnoch" am Model fotografiert, verkauft, verpackt und verschifft werden.
Und für all diesen Aufwand, den jedes Kleidungsstück durchmacht verlangen wir dann, dass ein T-Shirt nicht mehr kostet als ein kg Kirschen vom Bauern nebenan.
Ich habe es neulich auch meiner Facebook Gruppe gesagt: Ich gönne jedem Bauern von Herzen einen guten Lohn (und den haben sie ja anscheinend auch nicht wirklich), aber ich gönne auch jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter in der Bekleidungsindustrie einen fairen Lohn.
Shein schreibt auf der eigenen Homepage, man sei eine "grosse Familie" und zahle selbstverständlich faire Löhne.
An dieser Stelle fällt es mir schwer, diplomatische Worte zu finden.
Erstmal: Wer genau ist "wir"? Besitzt Shein die Fabriken? Ich weiss es nicht, halte es aber für unwahrscheinlich, denn kompliziert und aufwändig. Produktion an Lohnbetriebe auszulagern ist im fast-fashion Geschäftsmodel die schlankere Lösung. Wenn sie die Fabriken also nicht besitzen- wie kontrollieren sie dort die Löhne? Schwierig. Sehr schwierig.
All diese Menschen, die in den oben beschriebenen 5 Schritten arbeiten sollen schliesslich von der Produktion von 11€ Bikini leben können. Wobei natürlich auch noch Materialien, Maschinen, Logistik, Gewinn und recht wahrscheinlich auch einen nicht unerhebliche Summe für div. Schmiergelder gezahlt werden wollen. -Das ist einfach üblich und keine Dramatisierung meinerseits.
Laut Shein befinden sich die Fabriken im Umland von Nanjing. Jetzt wird's richtig interessant, denn Nanjing liegt im Speckgürtel von Shanghai und ist eine überdurchschnittlich teure Gegend in China. Wer jetzt meint: "Macht ja nix, in China kostete das Leben bestimmt auch nur 50€ im Monat", dem sei gesagt:
Eine 1-Zimmer-Wohnung in Nanjing kostet 2020 durchschnittliche 575$/Monat und ein einfaches McDonalds Meal kostet 4.50$. Kann mir bitte jemand erklären, wie eine Näherin, die das kleinste Rädchen in dem oben beschriebenen Getriebe ist, sich einen Wohnung für 575$ leisten soll? (Quelle: costof.live)
Garnicht. Sie lebt nämlich auf dem Geländes ihres Arbeitgebers in Schlafsälen von gern mal 10-20 Personen, wenn sie eine höhere Position hat ("Linienverantwortliche"), dann auch mal ein Schlafzimmer mit nur 6 Personen. Das macht Sinn, denn wer will schon einen langen Arbeitsweg haben, wenn man 10-14Stunden/Tag arbeitet an 6-7 Tagen in der Woche.
Wie schön, dass du fragst! Falls sie Kinder hat, werden diese üblicherweise von den Grosseltern irgendwo auf dem Lande grossgezogen. Einmal jährlich (!), zum chinesischen Neujahr, ist der Urlaub lang genug um die Kinder und Eltern dort zu besuchen. Alle eine grosse Familie- nicht wahr?
Shein schreibt auf's dreisteste auf der eigenen Website: "... gehören wir zu den ersten Modemarken, die Schritte unternehmen, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern."
Hier bleibt mir fast die Luft weg (nicht nur, weil die ersten Modemarken sich um Nachhaltigkeit bemüht haben, da war der Gründer von Shein noch nicht einmal geboren), sondern weil sie danach jegliche Fakten vermissen lassen.
Welche Schnitte unternehmt ihr denn, Shein?
Die wenig überzeugende Antwort:
"Die meisten großen Modemarken verwenden den Siebdruck, bei dem Chemikalien, große Mengen an Farbstoffen/Wasser/Dampf und enorme Mengen an Strom zur Herstellung von Stoffen eingesetzt werden. Shein benutzt eine innovative Digitaldruckmethode."
Liebe Sheinis: Digitaldruck ist schon läääääängst Gang und Gäbe in der Textilindustrie. Wichtig wäre zu wissen: Welche Chemikalien benutzt ihr denn da? An welche Standards haltet ihr euch da, damit wir keinen Ausschlag oder Schlimmeres kriegen? Nicht nur beim Drucken, sondern generell beim Färben? Reach Standard? Öko-Text Standes?
Keine Antwort.
Übrigens: Nachhaltigkeit ist nicht nur Drucken. Stichwort: Polyester, Emissionen durch die extremen Transportwege.
Aber vor allem: Müll durch Überkonsum. Kleidung zu einem Wegwerfartikel zu degradieren ist eine Vergewaltigung des Begriffs Nachhaltigkeit sondergleichen.
Spätestens an dieser Stelle hat Shein in meinen Augen die rote Linie zwischen Marketingjargon und bewusstem Täuschen vom Kunden deutlich überschritten.
Übrigens: Selbst wenn Polyester recycelt werden kann (das Wenigste wird wirklich recycelt und wenn, dann ist es energieaufwändiger als die Neuproduktion eines vergleichbaren Baumwollshirts), während jeder Wäsche landen Microplasiken aus dem Stoff im Abwasser, somit im Meer und schliesslich in der Nahrungskette.
Quelle: Fashiounited. Wie nachhaltig ist recyceltes Polyester wirklich?
Was zu erwarten war: Nichts.
Die britische Zeitung The Guardian, sowie der Nachrichtendienst Reuters wollte auch gern mehr über die Produktionszustände erfahren. Leider war im Hause Shein niemand zu sprechen.
Jetzt mal was ganz anderes. Wie sieht es denn bzgl. Design und Style aus?
Über Geschmack lässt sich ja streiten und von Kleid im "böhmischen Stil" habe ich modetechnisch wirklich noch nie zuvor gehört, aber es tut auch niemandem weh. Also lassen ich meinen persönlichen Geschmack mal aussen vor.
Meine Sichtweise kommt eher aus der Modepsychologie. Wir wissen spätestens seit Forschungen in den 1980er Jahren, dass Mode nicht nur ganz entscheidend beeinflusst, was andere über uns denken, sondern dass unsere Kleidung sehr stark auf uns zurückwirkt.
Wir können uns im wahrsten Sinne des Wortes happier und fröhlicher, aber sogar konzentrierter und erfolgreicher stylen. Eine Referenz für interessierte: Studie über die "angezogene Wahrnehmung". Wir glauben fest an den Look, den wir uns selbst angezogen haben.
Was sagen wir also unserem Unterbewusstsein, wenn wir in einem 25€ Komplettlook aus Polyester im Büro auftauchen?
Vielleicht so etwas in der Art: "Ich kann mir nicht mehr leisten. Ich verdiene nicht genug. Ich bin nicht erfolgreich genug für schöne Kleidung." Macht uns diese Einstellung erfolgreicher? Wohl eher im Gegenteil.
Welche Wertschätzung bringst du deinem Körper entgegen, wenn du deine Haut ungeprüften Chemikalien aussetzt?
Fühlt es sich nicht viel schöner an, ein Teil auszuführen auf das wir uns vielleicht einen Weile freuen mussten, bevor wir es gekauft haben? Ein Teil von dem wir wissen, dass es ein Team von Profis designt hat und das wir lange lieben werden, weil es sich so toll auf der Haut anfühlt? Das uns jedes mal zum Lächeln bringt, wenn wir es sehen?
Das macht einfach etwas ganz anderes mit unserer Ausstrahlung und Anziehungskraft. Und Anziehungskraft ist schliesslich der schönste Style.
Ich möchte an dieser Stelle darauf verzichten, dir einen meiner Services vorzuschlagen, sondern dir einfach sagen:
Schau' dich gern hier auf dem blog um. Du findest tonnenweise kostenlose Styling Tipps, die dir helfen Teile zu kombinieren und somit mehr Outfits aus deinen bisherigen Teilen herauszuholen. Du findest Tipps zu Farben, Bodytypes, Outfits kombinieren, und und und.
Ich glaube, wir haben alle genug im Schrank und oft fehlen nur die Ideen, wie neue Looks damit stylen. Lass' dich hier inspirieren, denn Shopping im eigenen Schrank ist sogar noch günstiger als bei Shein, Wish oder ähnlichen Brands.
Alles Liebe,
Ingrid
PS: Was auch immer deine Meinung ist, und mag' sie sich auch noch so sehr von meiner Meinung unterscheiden, ich freue mich immer von dir zu hören. Schreibe mir gern in's Kommentarfeld.
Kennst du schon
Style me Happy Club?
Lerne Outfits zu kreieren, die dich strahlen lassen! Easy erklärt, einfach umsetzbar, in deinem Tempo.
Jeder trägt sie, aber trotzdem scheinen Jeans einen ganz ganz schlechten Ruf zu haben.
Was ist bloss los?
Falls du Mitglied im Style Me Happy Club bist, dann kennst du die Frage die ich allen neuen Mitgliedern stelle: „Was bringt dich her? Was möchtest du an deinem Style verbessern?“
Die mit Abstand häufigste Antwort:
„Ich trage immer nur Jeans und Pulli. Ich wünsche mir einen spannenderen Look!“
Zweithäufigste Antwort:
„Ich trage immer nur Jeans und T-Shirt. Ich wünsche mir einen spannenderen Look“
..eine Hassliebe kann man wohl sagen.
Ich glaube aber, dass garnicht die Jeans das Problem sind (die lieben viele Frauen sehr), sondern dass Ideen für Kombinationsmöglichkeiten fehlen. Ganz besonders Kombinationen, die nicht von Kopf bis Fuss "casual-praktisch-bequem" ausstrahlen.
An casual-praktisch-bequem ist im Grunde ja nichts auszusetzen, aber viele Frauen wünschen sich einfach MEHR von ihrem Look. Nicht wahr?
Die Möglichkeiten sind endlos. Was wünscht du dir von deinem Look?
Je konkreter du diese Frage für dich beantwortest, desto persönlicher und individueller wird dein Look ausfallen. Desto mehr wirst du wirken.
Denn wenn du deine Jeans wie gewohnt mit Sneakern und Pulli kombinierst, haben wir schon drei Teile zusammen, die allesamt casual-praktisch-bequem daherkommen. Wie soll hier also noch Eleganz, Femininität, Extravaganz, ... in’s Outfit kommen?
Klar. Accessoires können noch etwas reissen, aber machen wir uns nichts vor- die Mittel sind beschränkt, wenn der Grossteil des Outfits bereits steht.
Natürlich gibt es auch sehr raffinierte Pullis und T-Shirts, aber zumeist sprechen wir wohl von den eher schlichten Basics. Es ist zwar nicht unmöglich, aber schon recht „fortgeschritten“, mit diesen einen wirklich stylischen, weiblichen Look zu erzeugen.
Der Plan ist also: Nur maximal zwei, anstatt drei Kleidungsstücke aus der praktisch, casual, bequem Kategorie pro Outfit. Mindestens eines deiner Teile sollte diese Wirkung brechen und die Ausstrahlung besitzen, die du dir wünscht.
Zur Jeans können es ruhig die Sneaker sein, aber dann brauchen wir ein spezielleres Oberteil. Ein Top oder eine Bluse vielleicht um das Outfit eleganter oder businesstauglicher zu stylen. Hemdblusen mit gekrempelten Ärmeln sind ebenfalls super bequem und lässig, trotzdem bekommt der Look sofort eine gepflegtere, angezogenere Aussage als Jeans mit Pulli.
Oder wie wäre ein glänzender Stoff oder ein Spitzenbesatz um Weiblichkeit in den Look zu bringen? Dies „bricht“ den alltäglichen bequem Look der Jeans und macht dein Outfits sofort viel schicker. Auch wenn es mit Jeans und Senkern immer noch super praktisch bleibt.
Hier bleibst du bei Jeans und T-Shirt, aber ersetzt die Schuhe durch etwas spezielleres. High Heels sind ein sexy Klassiker zu Jeans, aber auch flache Schuhe können dein Outfit extrem aufwerten. Animalprint auf Schuhen (z.B. Ballerinas) sind toll zu Jeans oder auch Schuhe in einer knalligen Farbe. Super schön zu einem lässigen Jeans und T-Shirt Outfits schauen auch Schuhe mit Strass oder anderen glänzenden Elementen aus. Im Sommer ganz besonders Sandalen.
Glattes Leder sieht immer schicker aus als raues (mattes Wildleder), spitze Kappen machen einen feminineren, eleganteren Look als runde kappen und dünner Sohlen schauen eleganter aus, als kräftige Profile.
Der Look polarisiert- ich weiss, aber ich persönlich liebe ihn.
Ich fühle mich in diesem (buchstäblich hemdsärmeligen) Look immer super motiviert. Will etwas schaffen, Dinge anpacken. Vielleicht ist es ja wirklich das Workwear Image, dass den Jeans immer noch anhaftet. Dieses kernige, rustikale. Damit ich mich nicht komplett wie im Blaumann fühle, achte ich immer darauf Dekolleté zu zeigen, sowie auffälligen Schmuck. Ich liebe ganz besonders den Widerspruch aus Workwear und einer grossen Kette oder Ohrhängern.
Grund Nr. 1: Das gesamte Outfit wirkt sehr koordiniert. Wir tragen das selbe Material und (annähernd) dieselbe Farbe von Kopf bis Fuss. Sofort wirkt das Outfit gewollt anstatt zufällig.
Grund Nr. 2 ist der Kragen des Hemdes. Kragen = Seriös. Businesslike. Das ist die Assoziation die wir, dank klassischer Business Dresscodes der letzten Jahrhunderte, verinnerlicht haben.
Und die wir sogar auf das Jeanshemd übertragen.
Wenn es dir also an manchen Tagen besonders wichtig ist, Seriösität, Zuverlässigkeit und typische Businesswerte auszustrahlen, dann denke als erstes an einen Kragen zur Jeans. Sogar, wenn es „nur“ ein ganz casual Jeanshemd ist.
Kennst du eigentlich schon meinen kostenlosen Jeansguide? Ich erkläre dir die typischen Merkmale einer Jeans und worauf du beim nächsten Kauf ganz besonders achten möchtest, so dass dein neues Lieblingsstück einfach sensationell an dir ausschaut! Klicke hier und hol’ dir den Jeans Guide.
Happy Styling!
Ingrid
PS: Ich habe übrigens einen sehr unterhaltsamen Artikel in der Washington Post gefunden zum Thema „Kampf um den trendigsten Jeans Schnitt“. Schau’ hier mal rein (in englisch).
Outfits kombinieren schnell & stylish